Das Währungspaar GBP/USD gewinnt zu Beginn einer neuen Woche an positiver Dynamik, da der Verkauf des US-Dollars (USD) wieder aufflammt, bleibt jedoch während der asiatischen Sitzung unter der psychologischen Marke von 1,3500.
Der am Freitag veröffentlichte Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) deutete auf eine weitere Entspannung des Inflationsdrucks in den USA hin und stärkte die Argumentation für eine weitere geldpolitische Lockerung durch die Federal Reserve (Fed). Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich der sich verschlechternden fiskalischen Lage der USA, die durch die Verabschiedung von US-Präsident Donald Trumps "Big Beautiful Bill" angeheizt werden, und frischen Abwärtsdruck auf den USD ausüben.
Das britische Pfund (GBP) hingegen setzt seine relative Überperformance fort, gestützt durch die Erwartungen, dass die Bank of England (BoE) bei ihrer nächsten Sitzung am 18. Juni pausieren und sich Zeit lassen wird, bevor sie die Kreditkosten weiter senkt. Dies wird wiederum als weiterer unterstützender Faktor für das Währungspaar GBP/USD angesehen. Ein schwächerer Risikoton begrenzt jedoch die USD-Verluste und könnte das Paar deckeln.
Die globale Risikostimmung wurde belastet, nachdem Trump am Freitag erklärte, dass China nicht bereit sei, die Bedingungen des Handelsabkommens, das in der Schweiz erreicht wurde, zu erfüllen. Dies kommt zusätzlich zu den anhaltenden geopolitischen Risiken, die aus dem Russland-Ukraine-Krieg und Konflikten im Nahen Osten resultieren, und dämpfen die Risikobereitschaft der Anleger, was dem sicheren Hafen Greenback Unterstützung bieten könnte.
Händler blicken nun auf die wichtigen US-Makrodaten dieser Woche, die zu Beginn eines neuen Monats geplant sind, beginnend mit dem ISM Manufacturing PMI später an diesem Montag. Darüber hinaus wird das Erscheinen von Fed-Chef Jerome Powell die Preisbewegungen des USD beeinflussen und dem Währungspaar GBP/USD einen gewissen Impuls verleihen.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.