Das Paar USD/CHF gewinnt im frühen europäischen Handel am Mittwoch an Boden und nähert sich 0,8285. Besser als erwartete Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA und eine verbesserte Risikostimmung bieten dem US-Dollar (USD) eine gewisse Unterstützung. Händler bereiten sich auf die Schweizer ZEW-Umfrage und die Protokolle des Federal Open Market Committee (FOMC) vor, die später am Mittwoch veröffentlicht werden.
Der Greenback bleibt stark, nachdem US-Präsident Donald Trump von der Einführung hoher Zölle auf EU-Waren Abstand genommen hat. Darüber hinaus tragen ermutigende wirtschaftliche Anzeichen in den Vereinigten Staaten (US) zur Aufwärtsbewegung des USD bei. Der Consumer Confidence Index des Conference Board verbesserte sich im Mai auf 98,0 gegenüber 86,0 zuvor (revidiert von 85,7). Diese Zahl deutet auf eine wachsende Optimismus unter den US-Verbrauchern hin.
Dennoch bleibt die Anlegernachfrage nach sicheren Anlagen unterstützt durch anhaltende fiskalische Herausforderungen in den USA, wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen. Russische Beamte berichteten am frühen Mittwoch, dass die russischen Luftabwehrsysteme über 100 ukrainische Drohnen weit in die Nacht hinein in weit auseinanderliegenden Gebieten Russlands zerstört oder abgefangen haben, so Reuters. Russland hat in der vergangenen Woche auch Wellen von Drohnen geschickt, um ukrainische Städte anzugreifen.
Nach fünf aufeinanderfolgenden Zinssenkungen wird erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins bei der bevorstehenden Sitzung am 19. Juni auf 0% senken wird. Dies würde eine Phase positiver Geldpolitik beenden, die die niedrigste in fast drei Jahren wäre. SNB-Präsident Martin Schlegel deutete an, dass die Zentralbank bei Bedarf unter null gehen würde. Das scheint jedoch vorerst nicht unmittelbar bevorzustehen, da nur eine Handvoll SNB-Entscheidungsträger einen solchen Schritt in diesem Jahr erwartet.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.