Der Schweizer Franken (CHF) gewinnt am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar (USD) an Boden, während USD/CHF frühere Gewinne abbaut, da die Erholung des Greenbacks an Momentum verliert und die Händler das vierteljährliche Bulletin der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für das vierte Quartal verdauen. Zum Zeitpunkt der Erstellung wird USD/CHF bei etwa 0,7936 gehandelt, nachdem es zuvor auf ein Tageshoch von fast 0,7987 gestiegen war.
In ihrer neuesten Einschätzung wiederholte die SNB, dass sie ihren Leitzins bei 0% bei der Sitzung im Dezember unverändert ließ, da sie der Meinung ist, dass der Inflationsdruck im mittelfristigen Zeitraum weitgehend stabil bleibt. Die Zentralbank erklärte, dass ihre derzeitige Haltung weiterhin angemessen sei, um die Inflation innerhalb ihres Preisstabilitätsbereichs zu halten und die Wirtschaft zu unterstützen. Sie bekräftigte auch, dass sie bereit ist, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren.
Obwohl die Inflation in den letzten Monaten leicht zurückgegangen ist, stellte die SNB fest, dass sich die allgemeine Inflationsprognose nicht ausreichend geändert hat, um zu diesem Zeitpunkt einen Politikwechsel zu rechtfertigen. Die Verbraucherpreisinflation verlangsamte sich im November auf 0,0%, während sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Inflationserwartungen gut verankert und innerhalb der Definition der Preisstabilität der SNB bleiben.
In Bezug auf die inländischen Bedingungen wies die SNB auf ein gedämpftes wirtschaftliches Momentum in der Schweiz hin, wobei das Gesamtwachstum im dritten Quartal schwach blieb. Während die Aktivität nachließ, stellte die Zentralbank vorläufige Anzeichen einer Verbesserung in den letzten Monaten des Jahres fest, unterstützt durch ein leicht besseres globales Umfeld und nachlassende handelsbezogene Unsicherheiten.
Das Bulletin wies auch auf abkühlende Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt hin. Das Beschäftigungswachstum stagnierte im dritten Quartal, während die Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten weiter anstieg, wobei die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im November auf etwa 3,0% stieg.
Auf der Seite der Vereinigten Staaten (US) begrenzen dovishe Erwartungen an die Federal Reserve (Fed) weiterhin eine bedeutende Erholung des US-Dollars. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs Hauptwährungen verfolgt, wird bei etwa 98,30 gehandelt und bewegt sich nach einem intraday-Hoch von fast 98,64 nach unten.
Der wirtschaftliche Kalender der USA ist am Mittwoch relativ dünn, was die Märkte auf den Verbraucherpreisindex (VPI)-Bericht am Donnerstag konzentrieren lässt, um frische Hinweise auf den geldpolitischen Ausblick der Fed zu erhalten.
Früher am Tag schlug Fed-Gouverneur Christopher Waller, ein potenzieller Kandidat für die Leitung der Zentralbank, einen dovishen Ton in Bezug auf die Zinssätze an und signalisierte, dass die Entscheidungsträger es nicht eilig haben, aggressiv zu lockern. Er sagte, die Fed könne vorsichtig vorgehen, da die Inflation über dem Ziel bleibt, und bemerkte, dass die Zinsen schrittweise in Richtung eines neutralen Niveaus gesenkt werden können. "Da die Inflation weiterhin hoch ist, können wir uns Zeit lassen - es gibt keinen Grund zur Eile", sagte Waller auf einem CNBC-Forum, so Bloomberg.
Inflationäre oder deflationäre Entwicklungen werden erfasst, indem regelmäßig die Preise eines repräsentativen Warenkorbs aus Gütern und Dienstleistungen zusammengezählt und im sogenannten Verbraucherpreisindex (VPI) dargestellt werden. Die entsprechenden VPI-Daten werden monatlich vom US-Arbeitsministerium erhoben und veröffentlicht. Der sogenannte MoM-Wert (Month-over-Month) zeigt dabei die Preisveränderung im Vergleich zum Vormonat. Der VPI ist ein zentraler Indikator zur Einschätzung der Inflationsrate und der Kaufkraftentwicklung. In der Regel wird ein hoher VPI-Wert als positiv (bullish) für den US-Dollar (USD) gewertet, während ein niedriger Wert als negativ (bärisch) gilt.
Mehr lesenNächste Veröffentlichung: Do Jan. 15, 2026 13:30
Häufigkeit: Monatlich
Prognose: -
Vorher: 0.3%
Quelle: US Bureau of Labor Statistics
Die US-Notenbank (Fed) verfolgt ein doppeltes Mandat: die Sicherstellung von Preisstabilität und maximaler Beschäftigung. Gemäß diesem Auftrag sollte die Inflation bei etwa 2 % im Jahresvergleich liegen. Doch genau dieser Aspekt stellt seit der Pandemie – die die Weltwirtschaft nachhaltig beeinflusst – die größte Herausforderung für die Zentralbank dar. Der Preisdruck bleibt hoch, da anhaltende Lieferkettenprobleme und Engpässe die Teuerung weiter anheizen. Gleichzeitig verharrt der Verbraucherpreisindex (CPI) auf einem Mehrjahreshoch. Die Fed hat bereits erste Maßnahmen ergriffen, um die Inflation einzudämmen, und wird ihre restriktive Geldpolitik voraussichtlich auch in absehbarer Zukunft beibehalten.