Die Indische Rupie (INR) handelt am Freitag höher gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar fällt auf etwa 87,85, während die Indische Rupie im Zuge wachsender Optimismus über das Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien gewinnt.
Diese Woche berichtete Mint, dass die USA und Indien bald ein Handelsabkommen erreichen werden, bei dem der Einfuhrzoll auf Produkte aus Indien auf 15%-16% gesenkt wird. Derzeit erhebt die US 50% Zölle auf Importe aus Indien.
In der Zwischenzeit sind die Ängste über den Abfluss ausländischer Mittel aus dem indischen Aktienmarkt erneut aufgeflammt, da ausländische institutionelle Investoren (FIIs) am Donnerstag Aktien im Wert von 1.165,94 Crores verkauft haben. FIIs wurden zu Verkäufern, nachdem sie fünf aufeinanderfolgende Handelstage Käufer waren. Das Verkaufstempo scheint jedoch deutlich höher zu sein als das, was sie in den vergangenen Tagen gekauft haben. Vom 15. bis 21. Oktober haben FIIs Anteile im Wert von 2.262,08 Crores am indischen Aktienmarkt erhöht.
Auf der heimischen Seite hat der vorläufige HSBC Einkaufsmanagerindex (PMI) für Oktober gezeigt, dass die gesamte Geschäftstätigkeit moderat gewachsen ist. Der Composite PMI lag bei 59,9, niedriger als 61,0 im September. Das Wachstum der gesamten Geschäftstätigkeit verlangsamte sich aufgrund des schwachen Wachstums der Dienstleistungsaktivitäten. Der Services PMI fiel von 60,9 auf 58,8.
In der Zwischenzeit ist der Manufacturing PMI mit 58,4 höher als 57,7 im September im Zuge der Rationalisierung der Waren- und Dienstleistungssteuer (GST) gekommen. „Der HSBC Flash Manufacturing PMI hat sich leicht erhöht, wahrscheinlich aufgrund der GST-Steuersenkungen, die die inländische Nachfrage ankurbeln und Kostendruck verringern. Neue Aufträge und die Produktion liegen beide über den Durchschnittswerten von Januar bis Juli. Allerdings zeigt sich der Druck durch die US-Zölle weiterhin in den neuen Exportaufträgen und der zukünftigen Optimismus, die beide unter den Werten von Januar bis Juli bleiben“, sagte Pranjul Bhandari, Chefökonom für Indien bei HSBC.
Das USD/INR-Paar fällt in den frühen Handelsstunden in Indien am Freitag auf etwa 87,85. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bärisch, da es unter dem 50-Tage Exponential Moving Average (EMA) bleibt, der bei etwa 88,11 handelt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) schwankt unter 40,00, was auf ein starkes bärisches Momentum hindeutet.
Nach unten wird das Tief vom 21. August bei 87,07 als wichtige Unterstützung für das Paar fungieren. Auf der Oberseite wird der 20-Tage EMA eine wichtige Barriere darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.