Das NZD/USD-Paar zieht am Dienstag im frühen asiatischen Handel einige Käufer in der Nähe von 0,5740 an. Die nachlassenden Bedenken hinsichtlich der Handelskonflikte zwischen den USA und China bieten dem China-Proxy Neuseeländischen Dollar (NZD) gegenüber dem US-Dollar (USD) etwas Unterstützung. Der Gouverneur der Federal Reserve (Fed), Christopher Waller, wird später am Dienstag sprechen.
US-Präsident Donald Trump sagte, dass sein vorgeschlagener 100% Zoll auf Waren aus China nicht nachhaltig wäre, machte jedoch Peking für die jüngste Blockade in den Handelsverhandlungen verantwortlich, die mit einer Verschärfung der Kontrolle über Seltene-Erden-Lieferungen durch die chinesischen Behörden begann. Trump erklärte auch, dass er in zwei Wochen in Südkorea mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammentreffen würde und äußerte Bewunderung für den chinesischen Führer.
Sein sanfterer Ton und die Bestätigung seiner Absicht, sich mit Xi zu treffen, trugen dazu bei, die Handelskonflikte zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu mildern. Dies wiederum stützt den China-Proxy Kiwi, da China ein wichtiger Handelspartner für Neuseeland ist.
Die US-Bundesregierung befindet sich nun in der dritten Woche des Shutdowns, ohne dass ein klares Ende in Sicht ist, während im Senat ein parteiischer Streit über die Prioritäten der Bundesfinanzierung tobt. Der Shutdown ist nun der drittlängste Finanzierungsausfall in der modernen Geschichte.
Der von den Republikanern unterstützte Gesetzentwurf scheiterte am Montag zum 11. Mal im Senat. Die Abstimmung von 50-43 fiel größtenteils entlang der Parteigrenzen. Befürchtungen, dass ein längerer Shutdown der US-Regierung die wirtschaftliche Aktivität beeinträchtigen wird, könnten den Greenback unter Verkaufsdruck setzen und kurzfristig als Rückenwind für das Paar wirken.
Die US-Verbraucherpreisindex (CPI)-Inflationsdaten für September werden am Freitag aufgrund der durch den Shutdown bedingten Datenknappheit im Rampenlicht stehen. Sowohl der Gesamt- als auch der Kern-CPI werden voraussichtlich einen Anstieg von 3,1% im Jahresvergleich im September zeigen. Jegliche Anzeichen einer unerwartet höheren Inflation könnten den USD gegenüber dem NZD stärken.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.