NZD/USD steckt weiterhin nahe mehrmonatiger Tiefstände um die 0,5700-Marke fest und eröffnet eine neue Handelswoche mit begrenzten täglichen Veränderungen, tendiert jedoch weiterhin zur schwachen Seite. Die Erwartungen an Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) und die erneuerten Bedenken über den Handelskrieg zwischen den USA und China treiben die globalen Märkte an, angeführt von starken Flüssen in der Positionierung des US-Dollars (USD).
Die USD-Seite des Wirtschaftskalenders wird diese Woche die Kiwi-Flüsse dominieren, während es auf der neuseeländischen Seite wenig Erwähnenswertes gibt. Die Federal Reserve (Fed) scheint auf Kurs zu sein, bis zum Jahresende zwei weitere Zinssenkungen vorzunehmen, und die Zinsmärkte beobachten die Schlagzeilen von Fed-Beamten während der gesamten Woche genau.
Die Inflationskennzahlen des US-Erzeugerpreisindex (PPI) sollten diesen Donnerstag veröffentlicht werden, aber die anhaltende Schließung der US-Regierung hat die Fähigkeit des Bureau of Labor Statistics (BLS) zur Veröffentlichung offizieller Datensätze behindert. Die Märkte bemühen sich, frisches Gewicht auf private Datensätze zu legen, und die Händler setzen darauf, dass das Fehlen offizieller Daten die Fed dazu zwingt, an den Zinserwartungen festzuhalten.
US-Präsident Donald Trump kündigte am späten Freitag eine neue Welle von 100% Zöllen auf chinesische Waren an, was die Märkte in eine Risiko-averse Stimmung versetzte. Trump reagiert extrem auf Chinas strenge Exportkontrollen und Beschränkungen beim Verkauf kritischer seltener Erden in der vergangenen Woche, die monatelange Handelsverhandlungen zwischen den beiden Ländern umkehrten.
NZD/USD handelt weiterhin unter Druck und verlängert seinen Abwärtstrend, der Ende September begann. Das Paar konnte sich nicht nachhaltig erholen, wobei jeder Aufschwung schnell von erneuten Verkäufen getroffen wurde. Der Preis bleibt deutlich unter dem 50-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) bei 0,5863 und dem 200-Tage-EMA bei 0,5898, was bestätigt, dass die Verkäufer weiterhin die Kontrolle haben.
Der letzte Rückgang hat das Paar in Richtung der 0,5700-Zone gedrängt, einem Bereich, der in der Vergangenheit als kurzfristige Unterstützung diente. Wenn dieses Niveau nachgibt, wird das nächste Ziel für die Händler wahrscheinlich die Region 0,5650 sein, gefolgt von 0,5600. Auf der Oberseite steht die 0,5800-Marke nun als unmittelbarer Widerstand, und die breitere bärische Tendenz würde nur dann zu schwinden beginnen, wenn der Preis den 50-Tage-EMA zurückerobern kann.
Insgesamt zeigt das Chartbild eine anhaltende Schwäche des neuseeländischen Dollars, da die Risikostimmung nachlässt und die Stärke des US-Dollars anhält. Das Momentum bleibt nach unten gerichtet, bis das Paar ein überzeugendes Umkehrsignal zeigt.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.