Das Pfund Sterling (GBP) setzt seine Verlustserie am Donnerstag für den dritten Handelstag gegenüber dem US-Dollar (USD) fort. Das GBP/USD-Paar rutscht auf etwa 1,3365, während der US-Dollar-Index (DXY) nach einer leichten Korrekturbewegung zurückschlägt.
In der europäischen Sitzung springt der DXY, der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs Hauptwährungen verfolgt, nach einer Korrektur auf etwa 98,70 zurück und erreicht fast das Zwei-Monats-Hoch von 99,00.
Die dreiwöchige Rallye des US-Dollars sah sich nach der Veröffentlichung der Protokolle des Offenmarktausschusses (FOMC) am Donnerstag zur September-Sitzung einem leichten Verkaufsdruck gegenüber, in denen die Beamten zuversichtlich waren, die Zinssätze angesichts wachsender Risiken auf dem Arbeitsmarkt nach unten anzupassen. Bei der Inflation äußerten die politischen Entscheidungsträger Erleichterung und erklärten, dass die Risiken für Preisdruck entweder abgenommen oder nicht gestiegen seien.
Die FOMC-Protokolle zeigten auch, dass die Beamten es für wahrscheinlich hielten, dass es „angemessen wäre, die Politik im Rest von 2025 weiter zu lockern“. Laut dem CME FedWatch-Tool sehen die Händler auch eine 78,6%ige Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinssätze in jeder der beiden verbleibenden Sitzungen in diesem Jahr um 25 Basispunkte (bps) senken wird.
Um weitere Hinweise auf die geldpolitische Ausrichtung zu erhalten, warten die Anleger auf die Rede von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell auf der Community Bank Conference in Washington, die für 12:30 GMT angesetzt ist. Die Anleger möchten den Gesamteinfluss der laufenden US-Regierungsstilllegung auf die wirtschaftliche und geldpolitische Ausrichtung erfahren.
Das Pfund Sterling fällt am Donnerstag auf etwa 1,3365 gegenüber dem US-Dollar, dem niedrigsten Stand seit 10 Tagen. Der kurzfristige Trend des GBP/USD-Paares bleibt bärisch, da es unter dem 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) bleibt, der bei etwa 1,3458 handelt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) rutscht auf etwa 40,00. Ein frisches bärisches Momentum würde entstehen, wenn der RSI unter dieses Niveau fällt.
Nach unten wird das Tief vom 1. August bei 1,3140 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 17. September bei 1,3726 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.