Der EUR/USD handelt am Mittwoch seitwärts, während die Händler auf die geldpolitische Entscheidung der Federal Reserve (Fed) und die Pressekonferenz von Vorsitzendem Jerome Powell warten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts lag der Kurs bei 1,1848, was einem Rückgang von 0,15% entspricht.
Um 18:00 GMT wird erwartet, dass die Fed die Zinssätze um mindestens 25 Basispunkte senkt, nachdem Powell anerkannt hat, dass die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung gestiegen sind. Obwohl es scheint, dass die Mehrheit der Fed-Beamten mit dem Vorsitzenden übereinstimmt, könnten einige Abweichler auftreten, da der von Trump ernannte Stephen Miran eine größere Senkung anstreben könnte, während die Hawks in Form der regionalen Fed-Präsidenten Schmid und Musalem sich dafür entscheiden könnten, die Zinssätze unverändert zu lassen.
Darüber hinaus wird erwartet, dass die US-Notenbank ihre Wirtschaftsprognosen aktualisiert, die den Fed "Dot Plot" umfassen, der von den Beamten verwendet wird, um den zukünftigen Kurs des Leitzinses darzustellen. Danach verlagert sich der Fokus der Händler auf die Pressekonferenz von Powell um 18:30 GMT.
Auf der anderen Seite des Atlantiks haben die neuesten Inflationszahlen die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bestärkt, die Zinssätze bei der letzten Sitzung unverändert zu lassen, während sie signalisiert, dass der Lockerungszyklus zu Ende gegangen ist. Daher wird ein weiterer Anstieg des EUR/USD als wahrscheinlich angesehen, da sich der Zinsunterschied zwischen den USA und der Eurozone in absehbarer Zeit dramatisch verringern könnte.
EUR/USD konsolidiert sich mit einem sich aufbauenden bullischen Momentum, während das Paar sich der Marke von 1,1900 nähert. Der Relative Strength Index (RSI) unterstützt weiteres Aufwärtspotenzial und bleibt unter dem überkauften Bereich.
Ein Durchbruch über 1,1900 würde 1,1950 und die psychologische Marke von 1,2000 freilegen. Auf der Abwärtsseite würde ein Rückgang unter 1,1850 das vorherige Jahreshoch von 1,1829 und 1,1800 ins Spiel bringen, wobei weitere Verluste auf 1,1750 und den 20-Tage-SMA bei 1,1704 abzielen würden.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.