NZD/USD wertet ab, nachdem in den vorherigen zwei Sitzungen rund 1% Gewinn verzeichnet wurde, und handelt am Freitag in den frühen europäischen Stunden um 0,5960. Das Paar verliert an Boden, da der neuseeländische Dollar (NZD) nach der Veröffentlichung des Business NZ Performance of Manufacturing Index (EMI), der im August auf 49,9 fiel und sich von 52,8 im Juli verlangsamte, unter Druck gerät. Der Bericht unterstreicht, dass der verarbeitende Sektor nach einem längeren Rückgang in den Jahren 2023 und 2024 noch kein nachhaltiges Wachstum erreicht hat.
Der neuseeländische Dollar könnte zudem weiteren Herausforderungen gegenüberstehen, da die geldpolitische Perspektive der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) dovish ist. RBNZ-Gouverneur Christian Hawkesby bekräftigte am Donnerstag, dass die Zentralbank mit einer weiteren Zinssenkung um 50 Basispunkte des Official Cash Rate (OCR) bis zum Jahresende rechnet, wobei das Tempo der Lockerung von den eingehenden Daten abhängt.
Der US-Dollar (USD) könnte ebenfalls Schwierigkeiten haben, da die Markterwartungen für drei Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) in diesem Jahr steigen, nachdem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA auf den höchsten Stand seit Oktober 2021 gestiegen sind. Die Veröffentlichung des University of Michigan (UoM) Consumer Sentiment Index wird später am Freitag im Mittelpunkt stehen.
Die gestiegenen Arbeitslosenanträge, zusammen mit dem schwachen Nonfarm Payrolls-Bericht der letzten Woche, überschattet eine heißer als erwartete Verbraucherpreissteigerung. Es ist erwähnenswert, dass Anleger bei niedrigen Zinssätzen oft zu nicht-verzinslichen Vermögenswerten greifen, um höhere Renditen zu erzielen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.