Das Paar NZD/USD wird in der frühen asiatischen Sitzung am Donnerstag auf einem flachen Niveau um 0,5860 gehandelt. Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der US-Notenbank (Fed) könnten jedoch den US-Dollar (USD) belasten, nachdem US-Präsident Donald Trump am Montag angekündigt hatte, Lisa Cook aufgrund von Vorwürfen über unzulässige Hypothekenkredite zu entlassen.
Händler bewerten weiterhin Trumps Entscheidung, Cook zu entlassen. Spät am Dienstag sagte Trump, dass er bald eine "Mehrheit" seiner eigenen Nominierten im Fed-Gouverneursrat haben werde, die seinen Wunsch unterstützen, die Zinssätze zu senken. In der Zwischenzeit betonte der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, am Mittwoch die Bedeutung der Unabhängigkeit der Zentralbank, während Trump versucht, Kontrolle über die Geldpolitik auszuüben. Sorgen um die Unabhängigkeit der Fed könnten den Greenback kurzfristig gegenüber dem Neuseeländischen Dollar (NZD) untergraben.
Andererseits könnte der Aufwärtstrend des Kiwi begrenzt sein, nachdem die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) letzte Woche ihren Leitzins gesenkt und weitere Reduzierungen in den kommenden Monaten signalisiert hat, da die Entscheidungsträger vor inländischen und globalen Gegenwinden für das Wachstum gewarnt haben. RBNZ-Gouverneur Christian Hawkesby stellte fest, dass die Aussichten datenabhängig sind, fügte jedoch hinzu, dass, wenn Unternehmen und Verbraucher vorsichtig bleiben und mehr Unterstützung benötigen, dies möglicherweise zu weiteren Maßnahmen führen könnte.
In der Zukunft wird die zweite Schätzung des US-BIP später am Donnerstag veröffentlicht. Die US-Wirtschaft wird voraussichtlich im zweiten Quartal (Q2) mit einer jährlichen Rate von 3,1 % wachsen. Außerdem werden am selben Tag die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und die Berichte über ausstehende Hausverkäufe veröffentlicht.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.