EUR/USD gibt nach, nachdem er in der vorherigen Sitzung rund 0,5% zugelegt hat, und handelt während der asiatischen Handelsstunden am Montag um 1,1690. Das Paar könnte jedoch weiter an Boden gewinnen, da der US-Dollar (USD) unter Druck geraten könnte, bedingt durch den vorherrschenden dovishen Ton bezüglich der geldpolitischen Aussichten der US-Notenbank (Fed) für September. Händler werden wahrscheinlich die vorläufigen Daten des US S&P Global Einkaufsmanager-Index (EMI), die später am Tag fällig sind, beobachten.
US-Wirtschaftsdaten halten die Argumentation für eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) im September aufrecht. Der Michigan Consumer Sentiment Index fiel im August auf 58,6 von 61,7 im Juli und blieb damit hinter dem erwarteten Wert von 62,0 zurück. In der Zwischenzeit stiegen die US-Einzelhandelsumsätze im Juli um 0,5% im Monatsvergleich, verglichen mit einem Anstieg von 0,9% im Juni. Dieser Wert entsprach dem Marktkonsens.
Die Geldmärkte preisen nun nahezu 93% Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte (bps) im September ein, so das CME FedWatch-Tool.
Die Trump-Administration hat ihre 50% Zölle, die am 18. August in Kraft treten, auf Stahl- und Aluminiumimporte ausgeweitet und 407 neue Produktcodes in den US Harmonisierten Zolltarif aufgenommen. Präsident Trump sagte auch, dass er beabsichtigt, weitere Ankündigungen zu Stahlzöllen sowie neue Abgaben auf Halbleiterimporte zu machen.
US-Präsident Donald Trump sagte am Samstag, dass die Ukraine einen Deal zur Beendigung des Krieges mit Russland anstreben sollte und argumentierte, dass "Russland eine sehr große Macht ist, und sie sind es nicht." Seine Bemerkungen folgten Berichten von einem kürzlichen Gipfel in Alaska, dass der russische Präsident Wladimir Putin zusätzliches ukrainisches Territorium gefordert hatte, so Reuters.
Händler werden wahrscheinlich die bevorstehenden Inflationsdaten aus der Eurozone (EU) und Deutschland beobachten, die die Argumentation beeinflussen könnten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Lockerungszyklus pausieren kann.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.