
Investing.com - Siemens AG (ETR:SIEGn) erwägt offenbar die Übernahme von Altair Engineering (NASDAQ:ALTR), einem Softwareunternehmen aus Troy, Michigan. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Im Raum steht eine strategische Akquisition, die das Softwaregeschäft des deutschen Industriekonzerns stärken könnte. Siemens habe Berater beauftragt, um die Möglichkeiten eines Deals auszuloten, hieß es weiter.
Analysten zeigten sich vorsichtig optimistisch: „Die Übernahme könnte eine logische strategische Ergänzung für Siemens DI Software sein und wäre mit der aktuellen Bilanz des Konzerns machbar“, schrieben Experten von RBC Capital Markets in einer Mitteilung. Allerdings verwiesen sie auf die hohe Bewertung von Altair, was zu einer leichten Verwässerung des Gewinns führen könnte.
Die Gespräche befinden sich Bloomberg zufolge in einem frühen Stadium, und es sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen, ob Siemens die Übernahme tatsächlich vorantreiben wird. Gleichzeitig bleibt offen, ob andere potenzielle Käufer Interesse an Altair zeigen werden. Altair selbst hat angeblich bereits Verkaufsüberlegungen angestellt, was die Aktie des Unternehmens nach einem Reuters-Bericht Mitte der Woche beflügelte.
Altair entwickelt Softwarelösungen für Branchen wie Luftfahrt, Automobil, Energie und Finanzdienstleistungen. Die Nachfrage nach diesen Technologien dürfte vor allem durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in verschiedenen Industrien weiter steigen. Siemens könnte durch eine Übernahme von diesem Wachstumspotenzial profitieren.
„Die Bedeutung des Geschäftsbereichs DI Software nimmt weiter zu, vor allem vor dem Hintergrund des allgemeinen industriellen Abschwungs“, kommentierten Analysten von RBC. Sie schätzen, dass der Bereich im Jahr 2024 etwa 33 Prozent des Umsatzes der gesamten Siemens-Division ausmachen wird.
Unter CEO Roland Busch hat Siemens in den letzten Jahren eine Neuausrichtung vollzogen, die den Fokus weg von traditionellen Industriegütern hin zu margenstarken, softwaregetriebenen Produkten verlagert. Mit dieser Strategie will das Unternehmen näher an die Profitabilität von Wettbewerbern wie Rockwell (NYSE:ROK) Automation und Schneider Electric (EPA:SCHN) heranrücken. Eine mögliche Übernahme von Altair wäre ein weiterer Schritt in diese Richtung und könnte das Portfolio des Konzerns stärken.
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