Martins Kazaks, Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte am Freitag, dass es wenig Grund für die Zentralbank gebe, die Zinssätze weiter zu senken, es sei denn, die Wirtschaft erleidet einen schweren Schlag, so Bloomberg.
Es hat Wert, die Zinsen auf dem aktuellen Niveau zu halten.
Die EZB-Lockerung wirkt sich weiterhin auf die Wirtschaft aus.
Die Ära einfacher Entscheidungen über Zinserhöhungen oder -senkungen ist vorbei.
Eine ruhige EZB-Politik ist zurzeit angemessen.
Der Euro liegt weiterhin nahe den historischen Durchschnittswerten, wird aber überwacht.
Es gibt ungenutztes Potenzial in der Wirtschaft.
Bei Redaktionsschluss lag das EUR/USD-Paar bei 1,1748 und damit 0,01% im Minus.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.