US-Aktienindex-Futures sehen sich während der europäischen Handelsstunden am Dienstag einem starken Verkaufsdruck ausgesetzt. Anleger verkaufen US-Aktienfutures, da die Risikobereitschaft der Investoren angesichts der Unsicherheit über die Zukunft des Luftkriegs zwischen Israel und Iran sowie das Ergebnis der Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch erheblich gesunken ist.
Zum Zeitpunkt des Schreibens liegen die S&P 500-Futures um 0,6% unter dem psychologischen Niveau von 6.000. Die Futures fallen um über 240 Punkte und rutschen auf etwa 42.720.
Die Spannungen zwischen Iran und Israel haben sich verschärft, da Teheran während der europäischen Handelszeit ballistische Raketen auf das Hauptquartier des israelischen Geheimdienstes Mossad abgefeuert hat, berichtete die Tehran Times.
Teheran hat die Angriffe auf Israel beschleunigt, nachdem die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bestätigt haben, dass sie Ali Shadmani, den ranghöchsten Militärbeamten Irans und den engsten militärischen Berater von Khamenei, getötet haben, so CNBC.
Unterdessen handelt der US-Dollar (USD) ruhig, während der US-Dollar-Index (DXY) um 98,20 schwankt. Der US-Dollar sollte angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen stark performt haben, jedoch scheint sein Aufwärtspotenzial vor der geldpolitischen Ankündigung der Fed begrenzt zu sein. Theoretisch steigt die Nachfrage nach sicheren Anlagen, wie dem US-Dollar, in Zeiten geopolitischer Unsicherheit.
Laut dem CME FedWatch-Tool ist die Fed nahezu sicher, die Zinssätze im Bereich von 4,25%-4,50% unverändert zu lassen. Daher wird der Hauptfaktor, der die US-Aktienmärkte lenken wird, die Orientierung der Fed zur geldpolitischen Perspektive für den Rest des Jahres sowie die wirtschaftlichen und inflationsbezogenen Prognosen sein.
In der Sitzung am Dienstag werden sich die Anleger auf die US-Einzelhandelsumsatzdaten für Mai konzentrieren, die um 12:30 GMT veröffentlicht werden. Die Einzelhandelsumsatzdaten, ein wichtiger Indikator für die Konsumausgaben, werden voraussichtlich um 0,7% gesunken sein, nachdem im April ein Wachstum von 0,1% verzeichnet wurde.
Der Dow Jones Industrial Average, einer der ältesten Aktienindizes der Welt, setzt sich aus 30 der am häufigsten gehandelten US-Unternehmen zusammen. Er ist kursgewichtet, was ihm Kritik einbrachte, da er weniger repräsentativ ist als breitere Indizes wie der S&P 500.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Haupttreiber sind die Unternehmensgewinne, die in den Quartalsberichten der im Index vertretenen Unternehmen offengelegt werden. Auch makroökonomische Daten aus den USA und weltweit tragen zur Anlegerstimmung bei. Zinssätze, die von der Federal Reserve festgelegt werden, haben ebenfalls Einfluss auf den DJIA, da sie die Kreditkosten beeinflussen, auf die viele Unternehmen stark angewiesen sind.
Die Dow-Theorie, entwickelt von Charles Dow, ist eine Methodik zur Identifizierung von Markttrends. Dabei wird die Richtung des Dow Jones Industrial Average (DJIA) und des Dow Jones Transportation Average (DJTA) verglichen. Beide Indizes müssen in dieselbe Richtung tendieren, um einen Trend zu bestätigen. Die Theorie unterscheidet drei Phasen: Akkumulation, öffentliche Teilnahme und Distribution.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kann auf verschiedene Weise gehandelt werden. Eine Möglichkeit sind börsengehandelte Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, den DJIA als einzelnes Wertpapier zu handeln, ohne Aktien aller 30 im Index enthaltenen Unternehmen zu kaufen. Ein bekanntes Beispiel ist der SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (DIA). DJIA-Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, auf den zukünftigen Wert des Index zu spekulieren, während Optionen das Recht bieten, den Index zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Investmentfonds bieten eine diversifizierte Anlagemöglichkeit, indem sie ein Portfolio von DJIA-Aktien abbilden.