Wer bei Hyperliquid (HYPE) Anfang April eingestiegen ist, dürfte sich inzwischen mehr als zufrieden zeigen. Seit dem kräftigen Rücksetzer am 7. April – ausgelöst durch Spannungen rund um neue US-Zölle – hat sich der Kurs fast vervierfacht. Von 9,37 US-Dollar ging es in der Spitze bis knapp unter 43 US-Dollar. Aktuell pendelt HYPE bei etwa 41,33 US-Dollar – ein kleines Minus gegenüber dem Allzeithoch, aber auf hohem Niveau. Was steckt hinter dieser Rally? Und wie geht’s jetzt weiter?
Die Märkte zeigen sich nach den jüngsten Gesprächen zwischen den USA und China eher abwartend. Das Treffen in London brachte zwar Bewegung in die diplomatische Beziehung, aber nicht genug, um frische Impulse in den Kryptomarkt zu bringen. Entsprechend wirkt auch der HYPE-Kurs aktuell ein wenig ausgebremst. Doch das Bild ist komplexer – und spannender.
Ein Blick auf die Futures-Märkte zeigt, dass Hyperliquid längst nicht nur ein kurzfristiger Hype ist. Laut Daten von CoinGlass ist das Open Interest – also das Gesamtvolumen aller offenen Futures-Kontrakte – auf ein neues Allzeithoch von 1,89 Milliarden US-Dollar gestiegen. Allein seit dem 1. Juni ist das ein Anstieg von satten 34 %.
Auch das Handelsvolumen hat deutlich angezogen: 2,16 Milliarden US-Dollar wurden zuletzt mit HYPE-Futures umgesetzt – ein klares Zeichen, dass die Marktteilnehmer aktiv sind und weiter mit Bewegung rechnen. Das Long-zu-Short-Verhältnis liegt bei 1,0367 – also leicht im bullischen Bereich. Das zeigt: Viele Trader setzen darauf, dass die Preisfindung bei HYPE noch nicht abgeschlossen ist und neue Hochs möglich sind.
Der aktuelle Kurs von 41,33 US-Dollar liegt etwa 2,5 % unter dem Tageshoch – das ist angesichts der volatilen Vorwochen kein Drama. Der Rücksetzer kommt auch nicht überraschend: Nach einer 400-Prozent-Rally nehmen viele Anleger zunächst Gewinne mit. Was auffällt: Die Marke von 40 US-Dollar scheint als neue kurzfristige Unterstützung zu funktionieren.
Ein weiteres positives Signal kam am Dienstag vom MACD – einem beliebten technischen Indikator. Dort kam es zu einem bullischen Crossover: Die MACD-Linie hat die Signallinie von unten nach oben durchkreuzt. Das deutet oft darauf hin, dass der Abwärtsschwung abnimmt und eine neue Aufwärtsbewegung möglich ist. Unterstützt wird das Ganze durch grüne Balken im Histogramm, die aktuell klar im positiven Bereich liegen.
Auch beim Money Flow Index (MFI) sieht es gut aus: Der liegt wieder über der 50er-Marke – ein Hinweis darauf, dass wieder mehr Kapital in den Token fließt.
Noch wichtiger für den mittel- bis langfristigen Trend ist der Blick auf die gleitenden Durchschnitte. HYPE notiert deutlich über seiner 50-Tage-EMA (aktuell bei 29,56 US-Dollar) und auch über der 100-Tage-EMA (25,67 US-Dollar). Das spricht für ein gesundes bullisches Chartbild – zumindest solange der Kurs über diesen Marken bleibt.
Doch ein Selbstläufer ist die Geschichte nicht: Die Region rund um 43 US-Dollar erweist sich als zäher Widerstand. Dort scheinen viele Trader ihre Gewinne realisieren zu wollen. Sollte es HYPE nicht gelingen, diese Marke nachhaltig zu knacken, könnte es zu einem Rücksetzer kommen – zunächst in Richtung 40 US-Dollar, später auch auf 36 oder 32 US-Dollar. Solche Bewegungen wären im aktuellen Umfeld nicht ungewöhnlich.
Hyperliquid hat in den letzten Wochen eindrucksvoll gezeigt, wie viel Dynamik in neuen Layer-1-Projekten stecken kann, wenn Technologie, Timing und Marktinteresse zusammenkommen. Das hohe Open Interest, die starken technischen Indikatoren und die solide Kursstruktur deuten darauf hin, dass der Aufwärtstrend noch nicht vorbei ist.
Aber: Mit dem Bereich um 43 US-Dollar steht HYPE nun vor einer echten Bewährungsprobe. Wenn es den Bullen gelingt, diesen Widerstand zu durchbrechen, könnten neue Allzeithochs folgen. Bleibt der Durchbruch aus, dürften kurzfristige Rücksetzer die Folge sein – was allerdings für längerfristig orientierte Anleger auch wieder Einstiegschancen eröffnen könnte.
Kurz gesagt: HYPE bleibt heiß – aber jetzt braucht es etwas mehr als nur Momentum, um den nächsten Schritt zu machen. Wer investiert ist, sollte Gewinne absichern. Wer noch draußen ist, sollte geduldig bleiben und den nächsten Move genau beobachten.