Der Goldpreis hält am Dienstag an bescheidenen Gewinnen fest, nachdem er von einem Tages-Tief nahe der 3.300 USD-Marke abgeprallt ist, da die Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten (USA) und China anscheinend gut vorankommen, was den Risikoappetit der Anleger verbessert, die die US-Aktien nach oben treiben. Der XAU/USD handelt bei 3.328 USD, ein Plus von 0,10%.
Die Stimmung an den Märkten bleibt positiv, angeheizt durch das Treffen zwischen US- und chinesischen Beamten in London. In der Zwischenzeit bleibt die Preisbewegung an den Finanzmärkten unruhig, während Händler auf die Veröffentlichung der neuesten US-Verbraucherpreisindex (CPI)-Zahlen für Mai warten. Schätzungen deuten darauf hin, dass die Preise wahrscheinlich gestiegen sind, da die US-Haushalte die Auswirkungen der Zölle der Trump-Administration spüren.
Daher könnte die Federal Reserve (Fed) in ihrem Abwartemodus bleiben und die Zinssätze im Bereich von 4,25%-4,50% halten.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Dollars gegenüber einem Korb von Währungen verfolgt, erholt sich, nachdem er ein Tages-Tief von 98,86 erreicht hat, und liegt bei 99,07, ein Plus von 0,06%.
Am Dienstag zeigte der US-Wirtschaftskalender, dass kleine Unternehmen optimistischer werden, laut dem Optimismus-Index der National Federation of Independent Business (NFIB), der sich im Mai im Vergleich zu den im April veröffentlichten Zahlen verbessert hat.
Quelle: Prime Market Terminal
Aus technischer Sicht fand XAU/USD starken Halt im Bereich von 3.290-3.300 USD, unterstützt durch eine Unterstützungstrendlinie sowie das Tief der aktuellen Woche. Das Momentum begünstigt ebenfalls einen weiteren Anstieg, da der Relative Strength Index (RSI) bullisch bleibt.
Wenn XAU/USD die 3.350 USD überschreitet, öffnet dies die Tür für eine Bewegung in Richtung 3.400 USD. Weitere Stärke liegt bei 3.450 USD und dem Allzeithoch (ATH) bei 3.500 USD.
Auf der anderen Seite öffnet ein Rückgang des Goldpreises unter 3.300 USD den Weg, um wichtige Unterstützungsniveaus herauszufordern, wie den 50-Tage Simple Moving Average (SMA) bei 3.265 USD, gefolgt vom Hoch vom 3. April, das seitdem zur Unterstützung bei 3.167 USD geworden ist.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.