Das Pfund Sterling (GBP) schwächt sich am Freitag gegenüber seinen wichtigsten Peers, da das Office for National Statistics (ONS) des Vereinigten Königreichs berichtet hat, dass die Einzelhandelsumsätze im Juni langsamer als prognostiziert gewachsen sind.
Der Bericht zeigte, dass die Einzelhandelsumsätze, ein wichtiger Indikator für die Konsumausgaben, im Monatsvergleich um 0,9 % gestiegen sind, langsamer als die Schätzungen von 1,2 %. Im Mai war der Indikator für die Konsumausgaben um 2,7 % gesunken. Im Jahresvergleich wuchsen die Einzelhandelsumsätze um 1,7 %, was die Schätzungen von 1,8 % leicht verfehlte.
Eine starke Nachfrage nach Kraftstoff für Automobile und höhere Verkaufszahlen in Kaufhäusern führten zu höheren Einzelhandelsumsätzen. Allerdings sanken die Umsätze in anderen Non-Food-Geschäften erheblich.
In der Zwischenzeit wird erwartet, dass eine Verlangsamung der Aktivität im privaten Sektor des Vereinigten Königreichs aufgrund globaler Handelsunsicherheiten und eines moderaten Einstelltrends das Pfund Sterling unter Druck halten wird. Die Flash-Daten des UK S&P Global Purchasing Managers Index (PMI) für Juli, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, zeigten, dass die gesamte Geschäftstätigkeit moderat gewachsen ist, mit einem Composite PMI von 51,0, was unter den Schätzungen von 51,9 und 52,0 im Juni liegt.
In Zukunft werden die Markterwartungen für die Zinspolitik der Bank of England (BoE) in der Sitzung im August ein wichtiger Treiber für die britische Währung sein.
Auf der fiskalischen Seite unterzeichnete das Vereinigte Königreich am Donnerstag ein Freihandelsabkommen mit Indien. Der britische Premierminister Keir Starmer lobte das Freihandelsabkommen (FTA) mit Indien und erklärte, dass das Abkommen London ermöglichen werde, Chancen in vielen Bereichen wie Alkohol, Textilien und Automobile zu erkunden. Ein FTA mit Indien war ebenfalls Teil des Wahlprogramms der Labour-Partei.
Das Pfund Sterling setzt seine Korrektur auf etwa 1,3480 gegenüber dem US-Dollar am Freitag fort, nachdem es am Vortag nicht über 1,3600 ausbrechen konnte. Das GBP/USD-Paar fällt unter den 20-Tage exponentiell gleitenden Durchschnitt (EMA) nach einem Rückzug, was darauf hindeutet, dass der kurzfristige Trend bärisch bleibt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) schwankt im Bereich von 40,00-60,00 und zeigt einen Seitwärtstrend an.
Nach unten wird das Tief vom 12. Mai bei 1,3140 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 1. Juli bei etwa 1,3790 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.