Das Paar NZD/USD gewinnt am Freitag in der frühen asiatischen Sitzung zum vierten Mal in Folge an Boden und liegt nahe 0,6065. Der Aufwärtstrend des Paares wird durch einen schwächeren Greenback gestützt, da die Bedenken über die Unabhängigkeit der US-Notenbank (Fed) erneut zunehmen. Die Daten zum US-Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) im Mai werden später am Freitag im Mittelpunkt stehen.
US-Präsident Donald Trump könnte die Autorität von Fed-Chef Jerome Powell untergraben, indem er bald seinen Kandidaten für die Leitung der Zentralbank im nächsten Jahr benennt. Trump sagte, dass er eine Liste potenzieller Nachfolger von Powell auf "drei oder vier Personen" eingegrenzt hat, ohne die Finalisten zu benennen.
Der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, sagte am Donnerstag, dass die politischen Wellen keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung haben und auch die Benennung eines Schattenvorsitzenden nicht beeinflussen würden, so CNBC. Die erneuten Bedenken über die zukünftige Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Fed könnten den US-Dollar (USD) schwächen und kurzfristig als Rückenwind für das Währungspaar wirken.
Die stärker als erwarteten BIP-Zahlen (Bruttoinlandsprodukt) Neuseelands für das erste Quartal und die besseren Handelsüberschussdaten für Mai verstärken die Entscheidung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ), weitere Zinssenkungen hinauszuschieben. Dies könnte dem Kiwi eine gewisse Unterstützung bieten. Händler erwarten, dass die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) im aktuellen Lockerungszyklus nur noch eine Zinssenkung vornehmen wird, die voraussichtlich bis November vollständig eingepreist sein wird.
Dennoch könnten die erneut eskalierenden Spannungen im Nahen Osten oder die wirtschaftliche Unsicherheit, die durch Trumps Zollpolitik ausgelöst wird, riskantere Vermögenswerte wie den NZD gegenüber dem USD belasten.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.