Das Paar NZD/USD verliert im frühen asiatischen Handel am Freitag an Boden und notiert nahe 0,5990. Der US-Dollar (USD) stärkt sich gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD) angesichts wachsender Ängste über eine mögliche Ausbreitung des Konflikts im Nahen Osten. Händler bereiten sich auf die Zinsentscheidung der People's Bank of China (PBoC) und den US Philly Fed Manufacturing Index später am Freitag vor.
Der Konflikt zwischen Israel und Iran ist in seinen siebten Tag eingetreten, da beide Länder am Donnerstag weitere Luftangriffe durchführten. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte, dass US-Präsident Donald Trump innerhalb von zwei Wochen entscheiden wird, ob er Iran angreifen wird. Bedenken über eine mögliche US-Beteiligung am Luftkrieg zwischen Israel und Iran fördern die Zuflüsse in sichere Häfen, was dem Greenback zugutekommt.
Die US-Notenbank (Fed) ließ ihren wichtigsten Leitzins in einer Spanne von 4,25%-4,50% bei ihrer Sitzung im Juni am Mittwoch unverändert. Die Fed-Beamten hielten an den Prognosen für zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt in diesem Jahr fest.
Fed-Vorsitzender Jerome Powell äußerte sich vorsichtig zu weiteren Lockerungen und sagte, dass er "bedeutende" Inflation in der Zukunft erwartet, als Folge von Trumps aggressiven Handelszöllen. Der hawkische Ton der Fed trägt zum Aufwärtstrend des USD bei und sorgt kurzfristig für Rückenwind für das Paar.
Andererseits könnte der stärker als erwartete Bericht zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Neuseelands helfen, die Verluste des Kiwi zu begrenzen. Die neuseeländische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal (Q1) schneller als erwartet und stieg um 0,8% im Vergleich zum Vorquartal, gegenüber 0,5% zuvor (nach oben revidiert von 0,7%). Dieses Ergebnis lag über dem Marktkonsens von 0,7%.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.