USD/CHF bleibt für die zweite aufeinanderfolgende Sitzung stärker und notiert während der asiatischen Handelsstunden am Mittwoch bei etwa 0,8240. Der US-Dollar gewinnt weiterhin an Boden gegenüber seinen Mitbewerbern, möglicherweise aufgrund einer technischen Korrektur. Allerdings könnte der Trend „Sell America“ den Aufwärtstrend des Greenbacks und des Paares begrenzen.
Händler warten auf das mögliche Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Lösung von Handelsstreitigkeiten. Jede positive Entwicklung im Zusammenhang mit den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China könnte die Marktstimmung verbessern. Allerdings haben die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sich kürzlich gegenseitig beschuldigt, den zuvor in diesem Monat erzielten Zollwaffenstillstand zu verletzen.
Auf der US-Datenfront verzeichnete die Job Openings and Labor Turnover Survey (JOLTS) im April 7,39 Millionen neue Stellen, höher als die 7,2 Millionen offenen Stellen im März. Diese Zahl lag überraschend über den Markterwartungen von 7,1 Millionen.
Die Ergebnisse der Umfrage zum US ISM Services Purchasing Managers Index (PMI) werden am Mittwoch veröffentlicht, und eine leichte Erholung der Stimmung unter den Geschäftsbetreibern wird erwartet. Händler werden ihren Fokus auf den US Nonfarm Payrolls (NFP) Bericht für Mai verlagern, der voraussichtlich 130.000 Stellenzuwächse zeigen wird.
Allerdings könnte der Aufwärtstrend des USD/CHF-Paares eingeschränkt sein, da der Schweizer Franken (CHF) möglicherweise Unterstützung durch Zuflüsse in sichere Häfen aufgrund wachsender globaler wirtschaftlicher Unsicherheit erhält. Trumps doppelter Importzoll auf Stahl und Aluminium, der von 25% auf 50% erhöht wird, soll am Mittwoch um 04:00 GMT in Kraft treten.
Daten zeigten am Dienstag, dass der Schweizer Verbraucherpreisindex im Mai im Jahresvergleich um 0,1% gesunken ist und damit unter die Zielspanne der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 0-2% fiel, was den ersten deflationären Wert seit März 2021 markiert.
Die Daten vom Montag zeigten, dass das BIP der Schweiz im ersten Quartal um 0,5% im Vergleich zum Vorquartal gewachsen ist, was eine Verbesserung gegenüber den revidierten 0,3% im vierten Quartal 2024 darstellt. Allerdings blieb die Schweizer Wirtschaft hinter den vorläufigen Erwartungen von 0,7% Wachstum zurück. Händler erwarten, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vornimmt, wodurch der Zinssatz von derzeit 0,25% auf 0% gesenkt wird, mit der Möglichkeit, in der kommenden Sitzung in den negativen Bereich zu rutschen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steuert die Geldpolitik des Landes und strebt eine jährliche Inflationsrate von unter 2 % an, um Preisstabilität zu gewährleisten.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) legt die Zinssätze fest, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Wenn die Inflation über das Ziel hinausgeht, erhöht die SNB die Zinsen, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinsen stärken den Schweizer Franken (CHF), während niedrigere Zinsen ihn schwächen.
Die SNB greift zudem regelmäßig in den Devisenmarkt ein, um eine übermäßige Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern, da ein starker Franken die Wettbewerbsfähigkeit der exportorientierten Schweizer Wirtschaft belastet. Zwischen 2011 und 2015 führte die SNB sogar eine feste Bindung des Frankens an den Euro ein, um dessen Aufwertung zu stoppen. Heute interveniert die Bank, indem sie ihre umfangreichen Devisenreserven nutzt, um Fremdwährungen wie den US-Dollar oder den Euro zu kaufen. In Zeiten hoher Inflation, insbesondere getrieben durch steigende Energiepreise, verzichtet die SNB jedoch auf Eingriffe, da ein starker Franken die Energieimporte verbilligt und so den Inflationsdruck auf Schweizer Haushalte und Unternehmen mildert.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) überprüft viermal jährlich, im März, Juni, September und Dezember, ihre geldpolitische Ausrichtung. Dabei veröffentlicht sie auch eine mittelfristige Inflationsprognose, die in den darauffolgenden Monaten das geldpolitische Umfeld maßgeblich prägen kann.