Das Währungspaar AUD/JPY wird im frühen europäischen Handel am Mittwoch im positiven Bereich nahe 93,10 gehandelt. Der Australische Dollar (AUD) bleibt schwach gegenüber dem Japanischen Yen (JPY), nachdem das Wirtschaftswachstum Australiens im ersten Quartal (Q1) die Erwartungen verfehlt hat.
Die am Mittwoch vom Australian Bureau of Statistics (ABS) veröffentlichten Daten zeigten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes im Q1 2025 um 0,2% im Vergleich zum Vorquartal gewachsen ist, gegenüber 0,6% zuvor. Dieser Wert lag unter den Erwartungen von 0,4%. Im Jahresvergleich wuchs das BIP um 1,3%, verglichen mit einem Wachstum von 1,3% im Q4, während die Konsensschätzung von 1,5% übertroffen wurde.
Technisch bleibt die bärische Sicht auf AUD/JPY bestehen, da das Währungspaar weiterhin unter dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart notiert. Eine weitere Konsolidierung oder vorübergehende Erholung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, da der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) um die Mittellinie schwebt.
Die untere Begrenzung des Bollinger Bands bei 91,68 dient als erste Unterstützung für das Währungspaar. Ein entscheidender Durchbruch unter dieses Niveau könnte den Bereich von 90,70 freilegen, das Tief vom 30. April. Weiter südlich wird die entscheidende Unterstützung bei der psychologischen Marke von 90,00 gesehen.
Auf der positiven Seite ist die erste Widerstandsmarke für AUD/JPY, auf die man achten sollte, 93,90, der 100-Tage-EMA. Ein nachhaltiger Handel über diesem Niveau könnte den Weg zu 94,78, der oberen Begrenzung des Bollinger Bands, ebnen. Ausgedehnte Gewinne könnten die nächste Hürde bei 95,65, dem Hoch vom 13. Mai, sehen.
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.