Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Dienstag positiv gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar rutscht auf fast 88,10, da der US-Dollar weiter nachgibt, nachdem die offiziellen Arbeitsmarktdaten der Vereinigten Staaten (US) für August enttäuschend waren.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts liegt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs Hauptwährungen misst, bei einem frischen Tiefstand von über sechs Wochen um 97,30.
Der US-Dollar sieht sich Verkaufsdruck ausgesetzt, da die schwachen US Nonfarm Payrolls (NFP)-Daten fast eine Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) in der geldpolitischen Sitzung nächste Woche besiegelt haben. Der NFP-Bericht zeigte am Freitag, dass die Wirtschaft 22.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, die schlechteste Zahl seit Januar 2021.
Laut dem CME FedWatch-Tool sehen Händler eine 11,6%ige Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinssätze um 50 Basispunkte (bps) auf 3,75%-4,00% senkt, während der Rest auf eine Standardzinssenkung von 25 bps hinweist.
In der Sitzung am Dienstag werden die Investoren besonderes Augenmerk auf den Bericht zur Revision der NFP-Benchmarks für die Beschäftigungsdaten bis März 2025 legen. Der Bericht wird eine vorläufige Revision der in den 12 Monaten bis März 2025 hinzugefügten Stellen zeigen, bevor die endgültige Benchmarkrevision im Beschäftigungsbericht von Februar 2026 veröffentlicht wird.
Die Auswirkungen des Berichts zur Beschäftigungsrevision werden erheblich auf die Markterwartungen für den geldpolitischen Ausblick der Fed sein. Im Jahr 2024 hat die Fed eine Zinssenkung um 50 bps im September vorgenommen, nachdem der Bericht zur Stellenrevision gezeigt hatte, dass die Wirtschaft 818.000 weniger Arbeitsplätze geschaffen hat, als zuvor erwartet.
Das USD/INR-Paar handelt am Dienstag in der Eröffnungssitzung niedriger bei fast 88,10. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt jedoch bullish, da es über dem 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) notiert, der bei etwa 87,82 liegt.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) fällt auf etwa 60,00. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über diesem Niveau bleibt.
Nach unten wird der 20-Tage-EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre die runde Marke von 89,00 der entscheidende Widerstand für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.