EUR/USD setzt seine Gewinnserie in der dritten aufeinanderfolgenden Sitzung fort und handelt während der asiatischen Stunden am Dienstag um 1,1780. Das Paar wertet auf, da der US-Dollar (USD) weiterhin Herausforderungen gegenübersteht, nachdem die Arbeitsmarktdaten für August in der vergangenen Woche schwächer als erwartet ausgefallen sind, was die Erwartungen gestärkt hat, dass die US-Notenbank (Fed) die Zinsen im September senken wird. Die Märkte setzen zunehmend auf die Möglichkeit eines größeren Schrittes um 50 Basispunkte.
Das CME FedWatch-Tool zeigt, dass die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von fast 90% für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) durch die Fed bei der September-Sitzung einpreisen, gegenüber 86% vor einer Woche, mit 10% Wahrscheinlichkeit für eine mögliche Reduzierung um 50 bps in diesem Monat. Händler werden wahrscheinlich die Benchmark-Revision der US-Nonfarm Payrolls, die später am Tag fällig ist, im Auge behalten.
Investoren bereiten sich auf eine arbeitsreiche Woche mit Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten (US) vor, die von zwei wichtigen Inflationsberichten geprägt ist, die den Zinsausblick beeinflussen könnten. Der US-Erzeugerpreisindex (PPI) für August ist für Mittwoch angesetzt, wobei erwartet wird, dass der PPI für August um 3,3% im Jahresvergleich steigt, während der Kernwert voraussichtlich um 3,5% im gleichen Zeitraum zunehmen wird. Der Fokus wird sich auf den Verbraucherpreisindex (CPI) am Donnerstag verlagern.
In der Eurozone hat Frankreich mit einer neuen politischen Krise zu kämpfen, nachdem Premierminister François Bayrou eine Vertrauensabstimmung in der Nationalversammlung verloren hat. Bayrou hatte die Abstimmung unerwartet angesetzt, angesichts des starken Widerstands gegen seine Haushaltspläne. Präsident Emmanuel Macron wird erwartet, dass er innerhalb von Tagen einen neuen Premierminister ernennt, so die BBC.
In der Zwischenzeit erwarten die Händler, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen bei der zweiten aufeinanderfolgenden Sitzung am Donnerstag unverändert lässt, unterstützt durch ein stabiles Wachstum und eine Inflation, die nahe dem Ziel liegt. Die Marktteilnehmer werden die Sitzung genau beobachten, um Hinweise auf die Aussichten der Bank für den Rest des Jahres zu erhalten.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.