Das Paar NZD/USD handelt im negativen Bereich nahe 0,5860 während der frühen asiatischen Sitzung am Mittwoch. Der Neuseeland-Dollar (NZD) bleibt schwach, trotz der positiven Caixin-Daten zum Einkaufsmanagerindex (EMI) für den Dienstleistungssektor in China. Händler bereiten sich auf die US-JOLTS-Stellenausschreibungen und das Beige Book der Fed vor, die später am Mittwoch fällig sind.
Die am Mittwoch von Ratings Dog veröffentlichten Daten zeigten, dass der EMI für den Dienstleistungssektor in China im August unerwartet auf 53,0 von 52,6 im Juli gestiegen ist. Diese Zahl übertraf die Markterwartung von 52,5 im Berichtszeitraum. Allerdings gelingt es diesen ermutigenden wirtschaftlichen Daten aus China nicht, den von China abhängigen Kiwi zu stärken, da die Händler vorsichtig werden.
Der Ausverkauf auf dem globalen Anleihemarkt schürt die Risikoaversion, was der sicheren Währung wie dem US-Dollar (USD) zugutekommt und als Gegenwind für das Paar wirkt. Die Anleger sind besorgt über die steigenden Schuldenberge in vielen großen Volkswirtschaften. „Die Risikoaversion heute ist eine breitere Marktunruhe, die vom Anleihemarkt ausgeht“, sagte Marija Veitmane, Leiterin der Aktienforschung bei State Street Markets.
Andererseits könnten steigende Wetten auf eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) in der September-Sitzung und dovishe Äußerungen von Fed-Politikern den Greenback kurzfristig untergraben. Die Geldmärkte preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von fast 91% ein, dass die Fed die Zinsen in diesem Monat um 25 Basispunkte (bps) senken wird, gegenüber 85% in der letzten Woche, laut dem CME FedWatch-Tool.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.