
Investing.com - Die US-Politik steht Kopf: Präsident Joe Biden hat überraschend seinen Rückzug aus dem US-Wahlkampf erklärt und den Staffelstab an Vizepräsidentin Kamala Harris übergeben. Doch während Harris nun die demokratische Kandidatur anstrebt, richten sich viele Blicke weiterhin auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump, dessen Rückkehr ins Weiße Haus erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben könnte.
Die Analysten von Macquarie warnen vor einer inflationären Politik unter Trump. In einer kürzlich veröffentlichten Notiz prognostizieren sie, dass Trumps Maßnahmen – wie eingeschränkte Einwanderung, höhere Zölle und die Verlängerung des Tax Cut and Jobs Act – zu höheren Anleiherenditen und einem stärkeren Dollar führen könnten.
Bereits vor Bidens Rücktritt hatte Macquarie darauf hingewiesen, dass Trumps Politik im Vergleich zu Biden zu einer höheren Inflation führen könnte. Da Harris voraussichtlich die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten übernimmt, wird angenommen, dass ihre Politik weitgehend in Bidens Fußstapfen treten wird.
Auch Goldman Sachs (NYSE:GS) teilt diese Ansicht. In einer Mitteilung erklärten die Experten der US-Investmentbank, dass sie keine wesentlichen Änderungen in der fiskal- und handelspolitischen Agenda der Demokraten erwarten, sollte Harris nominiert werden.
Ein wesentlicher Punkt in Trumps möglicher Wirtschaftspolitik ist seine härtere Haltung zur Einwanderung. Macquarie prognostiziert, dass Trumps Politik der eingeschränkten Einwanderung und der Abschiebung von illegalen Einwanderern den Arbeitsmarkt stark beeinflussen könnte. Rund eine Million Arbeitskräfte könnten aus dem Erwerbsleben ausscheiden, was die Löhne in die Höhe treiben könnte, warnen die Analysten. Höhere Löhne bedeuten in der Regel höhere Produktionskosten, was letztlich zu einer allgemeinen Preissteigerung führt – eine klassische Inflation.
Ein weiterer Punkt, der unter einem erneuten Trump-Regime erwartet wird, ist die Ausweitung des Bundesdefizits. Der ehemalige Präsident plant wahrscheinlich, den Tax Cut and Jobs Act von 2017 über seine ursprüngliche Verfallsfrist hinaus zu verlängern. Diese Steuersenkungen könnten kurzfristig das Wirtschaftswachstum ankurbeln, langfristig jedoch zu einem größeren Haushaltsdefizit führen.
Neben den erwarteten politischen Maßnahmen Trumps gibt Macquarie zu bedenken, dass auch andere strukturelle Faktoren – wie De-Globalisierung, Dekarbonisierung, Klimawandel, demografischer Wandel und globale Konflikte – die Inflation über das Jahr 2024 hinaus hoch halten könnten.
Der Rückzug Bidens und die Übernahme durch Harris wurden von führenden Demokraten, darunter die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, begrüßt. Harris hat schnell Unterstützung als demokratische Präsidentschaftskandidatin erhalten. Macquarie sieht in diesem Wechsel eine Stabilisierung der politischen Lage, da Harris' Kandidatur wahrscheinlich eine Fortsetzung von Bidens Politik bedeutet.
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