"Zum Ramschladen geworden": Weimers harte Kritik an Deutschlands Wirtschaftspolitik

Investing.com - Deutschlands Wirtschaftspolitik steht am Scheideweg, und die Kritik wird lauter. Theodor Weimer, der Chef der Deutschen Börse, hat keine Scheu davor, den Finger in die Wunde zu legen. In scharfen Worten geißelt er die Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung unter der Führung von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Laut Weimer steht Deutschlands Ansehen bei internationalen Investoren auf dem Spiel – die Nation drohe, zu einem ökonomischen "Entwicklungsland" zu verkommen.
Es ist ein bedrückendes Bild, das Weimer zeichnet: "Gute" Investoren würden Deutschland zunehmend meiden, da das Vertrauen in die wirtschaftspolitische Führung fehlt. Die "schiere Katastrophe", von der Weimer mit Blick auf Habecks Wirtschaftspolitik spricht, zeigt deutlich, dass die bisherigen Bemühungen der Regierung nicht ausreichen. Der Vergleich mit Japan, der auf eine stagnierende Wirtschaft anspielt, mag hart erscheinen, doch ist er nicht unberechtigt. Deutschlands Innovationskraft und Wachstumspotenzial scheinen ausgebremst zu sein.
Weimer spart nicht mit deutlichen Worten: "Internationale Investoren investieren nur noch in Deutschland opportunistisch, weil sie sagen, ihr seid so günstig, ihr seid zum Ramschladen geworden." Der hohe Dax-Wert, so Weimer, sei nicht durch starke Fundamentaldaten getrieben, sondern durch opportunistische Investitionen aufgrund der günstigen Bewertungen. "Fundamental sagen die Investoren, was ihr macht, ist einfach bekloppt. Politisch zeigt ihr keine Führungsstärke mehr."
Besonders besorgniserregend ist die Situation der Automobilindustrie, ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft. "Wir haben die Automobilindustrie kaputt gemacht", sagte Weimer. Übertriebene CO2-Vorgaben hätten die Branche in die Enge getrieben. Dies hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Konsequenzen: Arbeitsplätze sind bedroht, und die internationale Konkurrenz zieht vorbei. Eine schwächelnde Automobilindustrie bedeutet einen schweren Schlag für das ganze Land.
Auch die Migrationspolitik steht in der Kritik. Weimer bemängelt, dass die bisherige Ausrichtung, die stark auf humanitäre Aspekte setzt, nicht den Bedarf an qualifizierten Fachkräften deckt. Er fordert eine zielgerichtete Zuwanderungspolitik, die den Arbeitsmarkt stärkt und die wirtschaftliche Produktivität fördert. Diese Forderung ist nicht nur berechtigt, sondern auch dringend notwendig, um den Standort Deutschland langfristig zu sichern.
Es ist höchste Zeit, dass die Regierung auf die Warnungen aus der Wirtschaft hört und ihre Politik entsprechend anpasst. Die Worte von Theodor Weimer und anderen führenden Wirtschaftsvertretern wie Siegfried Russwurm, der den Standort Deutschland in Gefahr sieht, wenn es so weitergeht, sollten ein Weckruf sein. Deutschland kann es sich nicht leisten, weitere Jahre im wirtschaftlichen Dornröschenschlaf zu verharren.
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