Das Währungspaar EUR/GBP verliert während der frühen Handelsstunden in Europa am Montag an Dynamik und nähert sich der Marke von 0,8710. Das britische Pfund (GBP) legt gegenüber dem Euro (EUR) zu, nachdem die Bank of England (BoE) bei ihrer Sitzung im September eine vorsichtige Haltung mit einer stabilen Beibehaltung gewählt hat. Die vorläufige Schätzung des Verbrauchervertrauens in der Eurozone für September wird später am Montag erwartet.
Wie allgemein erwartet, hielt der geldpolitische Ausschuss (MPC) der Bank of England (BoE) den Zinssatz bei 4,0% während seiner Sitzung im September. Die Entscheidung fiel, nachdem die britische Zentralbank den Leitzins im August um 25 Basispunkte (bps) gesenkt hatte. Die BoE betonte, dass ein "schrittweiser und vorsichtiger" weiterer Rückzug der geldpolitischen Einschränkungen angemessen bleibt, was dem GBP etwas Unterstützung bietet und einen Gegenwind für das Währungspaar schafft.
Zusätzlich tragen die positiven Einzelhandelsumsätze im Vereinigten Königreich zum Anstieg des GBP bei. Die Einzelhandelsumsätze im Vereinigten Königreich stiegen im August um 0,5% MoM gegenüber 0,5% zuvor (revidiert von 0,6%), wie das Office for National Statistics (ONS) am Freitag zeigte. Diese Zahl lag über dem Marktkonsens von einem Anstieg um 0,4%. Die Kerneinzelhandelsumsätze, bei denen die Verkäufe von Kraftstoffen ausgeklammert werden, stiegen im August um 0,8% MoM im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 0,4% (revidiert von 0,5%) und dem erwarteten Wachstum von 0,3%.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt die Leitzinsen bei ihrer Sitzung im September stabil. Die EZB wird ihren datenabhängigen, sitzungsweisen Ansatz in der Geldpolitik beibehalten. Die vorläufige Schätzung des HCOB Einkaufsmanager-Index (EMI) für September aus der Eurozone und Deutschland wird am Dienstag veröffentlicht. Wenn die Berichte ein stärker als erwartetes Ergebnis zeigen, könnte dies helfen, die Verluste der Gemeinschaftswährung kurzfristig zu begrenzen.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.