Die wichtigste Botschaft von EZB-Präsidentin Christine Lagarde gestern, dass der Lockerungszyklus sich seinem Ende nähert, hat uns überrascht, so ING-Devisenanalyst Chris Turner.
„Der Endzinssatz für den Lockerungszyklus der EZB wurde daraufhin um 11 Basispunkte höher eingepreist, wobei der 1-Monats-ESTR-Satz für ein Jahr nun bei 1,71 % liegt. Zum Vergleich: Mitte April lag der Extremwert noch bei 1,40 %. Der Markt preist weiterhin eine weitere Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte im Laufe dieses Jahres ein, allerdings wurde diese nun von September auf Oktober verschoben. Das Vertrauen der EZB in den moderaten Wachstumszyklus bis 2026 und 2027 ist leicht positiv für den Euro."
EUR/USD näherte sich gestern nach den Äußerungen von Lagarde der Marke von 1,1500. Wie oben erwähnt, brauchen wir heute recht schwache US-Daten, um die Marke von 1,1500 zu durchbrechen, oberhalb derer das Hoch vom 1. April bei 1,1575 ins Spiel kommt. Wir vermuten, dass 1,1330/1350 die Grenze für den Ausverkauf des EUR/USD sein könnte, sollten die US-Daten nicht so schwach ausfallen, wie es der Markt erwartet.