Das Währungspaar AUD/JPY setzt seine Abwärtsbewegung am zweiten Tag in Folge fort und notiert während der europäischen Sitzung am Donnerstag nahe 93,60. Angesichts der Erwartungen an weitere Zinserhöhungen durch die Bank of Japan (BoJ) im Jahr 2025 verleiht der Optimismus über ein potenzielles Handelsabkommen zwischen den USA und Japan dem japanischen Yen zusätzliche Unterstützung. Japans Chefhändler, Ryosei Akazawa, wird Berichten zufolge bereits nächste Woche Washington für eine dritte Runde von Handelsverhandlungen mit den USA besuchen.
Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba betonte, dass Japan ein vorläufiges Abkommen, das Bestimmungen zu Automobilen ausschließt, nicht akzeptieren wird, und forderte Washington auf, den 25%igen Zoll auf japanische Autoexporte zu beseitigen.
Der Rückgang des AUD/JPY wird durch die gestiegene Nachfrage nach dem sicheren japanischen Yen (JPY) angetrieben, angesichts anhaltender globaler Handelsunsicherheiten. Zur Stärke des JPY trägt eine breitere Rallye der asiatischen Währungen bei, die durch Spekulationen angestoßen wurde, dass Washington einen schwächeren US-Dollar als Teil der laufenden Handelsverhandlungen befürwortet. Die Trump-Administration argumentiert, dass die relative Stärke des Greenbacks amerikanische Exporteure im Vergleich zu ihren asiatischen Kollegen benachteiligt.
Unterdessen bleibt der australische Dollar (AUD) unter Druck, was das AUD/JPY-Paar weiter belastet. Die Reserve Bank of Australia (RBA) wird allgemein erwartet, bei ihrer kommenden Sitzung eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vorzunehmen. Allerdings haben nachlassende Handels Spannungen dazu geführt, dass die Märkte ihre Erwartungen an aggressive geldpolitische Lockerungen zurückschrauben. Die Anleger rechnen nun damit, dass die RBA den Leitzins bis zum Jahresende auf etwa 3,1% senken wird, revidiert von vorherigen Prognosen von 2,85%.
Auf der Datenseite berichtete das Australian Bureau of Statistics (ABS) von einem signifikanten Anstieg der Beschäftigungsänderung im April, die auf 89.000 von 36.400 im März stieg – weit über der Konsensprognose von 20.000. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 4,1%, unverändert gegenüber dem Vormonat.
Obwohl sowohl Zölle als auch Steuern staatliche Einnahmen generieren, die zur Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen verwendet werden, gibt es einige wesentliche Unterschiede. Zölle werden im Voraus bei der Einfuhr am Hafen entrichtet, während Steuern beim Kaufzeitpunkt bezahlt werden. Steuern werden Einzelpersonen und Unternehmen auferlegt, während Zölle von Importeuren gezahlt werden.
Unter Wirtschaftswissenschaftlern gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Nutzung von Zöllen. Einige argumentieren, dass Zölle notwendig sind, um heimische Industrien zu schützen und Handelsungleichgewichte auszugleichen. Andere sehen Zölle als schädliches Instrument an, da sie langfristig die Preise in die Höhe treiben könnten und durch sogenannte „Auge-um-Auge-Zölle“ einen schädlichen Handelskrieg auslösen könnten.
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2024 hat Donald Trump deutlich gemacht, dass er Zölle einsetzen will, um die US-Wirtschaft und amerikanische Produzenten zu unterstützen. Im Jahr 2024 machten Mexiko, China und Kanada 42 % der gesamten US-Importe aus. Laut dem US Census Bureau war Mexiko in diesem Zeitraum mit Exporten im Wert von 466,6 Milliarden US-Dollar der wichtigste Handelspartner. Daher plant Trump, sich bei der Verhängung von Zöllen auf diese drei Länder zu konzentrieren. Außerdem möchte er die durch Zölle generierten Einnahmen nutzen, um die Einkommensteuer für Privatpersonen zu senken.