Das Währungspaar GBP/JPY bleibt am Donnerstagmorgen in der frühen europäischen Sitzung unter Verkaufsdruck um 193,85. Der japanische Yen (JPY) legt gegenüber dem Pfund Sterling (GBP) zu, da die Aussicht besteht, dass die Bank of Japan (BoJ) die Zinsen erneut anheben wird. Die Anleger werden die vorläufige Schätzung der britischen Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Daten für das erste Quartal (Q1), die später am Donnerstag veröffentlicht werden, genau beobachten.
Technisch bleibt die positive Aussicht des GBP/JPY-Paares bestehen, da der Kurs gut über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart unterstützt wird. Das Aufwärtsmomentum wird durch den 14-Tage Relative Strength Index (RSI) verstärkt, der über der Mittellinie bei etwa 56,45 liegt, was darauf hindeutet, dass weitere Aufwärtsbewegungen wahrscheinlich sind.
Die erste Aufwärtsbarriere für GBP/JPY liegt im Bereich von 196,00-196,10, was ein psychologisch wichtiges Niveau und die obere Begrenzung des Bollinger Bands darstellt. Weiter nördlich ist die nächste Hürde bei 196,41, dem Hoch vom 14. Mai, zu sehen. Ausgedehnte Gewinne könnten zu einem Anstieg auf 197,41, das Hoch vom 6. Januar, führen.
Auf der Unterseite ist die erste Unterstützung, die es zu beobachten gilt, 193,43, das Tief vom 12. Mai. Die zusätzliche Abwärtsfilter liegt bei 192,06, dem 100-Tage-EMA. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte 190,42, das Tief vom 7. Mai, freilegen.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.