Das Paar NZD/USD verzeichnet am Donnerstag in der frühen europäischen Sitzung leichte Verluste nahe 0,5660. Der neuseeländische Dollar (NZD) schwächt sich gegenüber dem US-Dollar (USD) ab, da der enttäuschende Arbeitsmarktbericht die Argumentation für eine Zinssenkung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) in diesem Monat unterstützt hat. Die Arbeitslosenquote Neuseelands stieg im dritten Quartal (Q3) auf 5,3%, den höchsten Stand seit 2016. Dieser Wert folgte auf die 5,2%, die im Q2 verzeichnet wurden.
Technisch gesehen behält NZD/USD den negativen Ausblick im Tageschart bei, da der Preis unter dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) bleibt. Der Weg des geringsten Widerstands zeigt nach unten, da der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) unterhalb der Mittellinie bei etwa 31,15 liegt. Dies deutet auf ein bärisches Momentum in der nahen Zukunft hin.
Die anfängliche Unterstützung für NZD/USD liegt bei 0,5630, dem Tief vom 5. November. Weitere Verluste unterhalb dieses Niveaus könnten 0,5585, das Tief vom 28. Februar, freilegen. Die entscheidende Unterstützungsmarke, die es zu beobachten gilt, ist 0,5520, das Tief vom 8. April.
Auf der positiven Seite liegt das erste Aufwärtsziel für das Paar bei 0,5754, dem Tief vom 26. September. Ein nachhaltiger Handel über diesem Niveau könnte zu einem Anstieg in den Bereich von 0,5795-0,5800 führen, was die obere Begrenzung des Bollinger Bands und eine psychologische Marke darstellt. Weiter nördlich befindet sich die nächste Hürde bei 0,5838, dem 100-Tage-EMA.

Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.