Die indische Rupie (INR) erreicht am Dienstag ein neues Allzeittief von etwa 88,85 gegenüber dem US-Dollar nach der Veröffentlichung der vorläufigen PMI-Daten von HSBC für Indien im September. Der Bericht zeigte, dass der Composite PMI auf 61,9 von 63,2 im August gefallen ist, was auf ein langsameres Wachstum in den Bereichen Fertigung und Dienstleistungen hinweist.
Der PMI für das verarbeitende Gewerbe lag mit 58,5 unter dem vorherigen Wert von 59,5. Der PMI für Dienstleistungen fiel unterdessen auf 61,6 gegenüber 62,9 im August.
Der PMI-Bericht hat auf Schwierigkeiten bei neuen Exportaufträgen hingewiesen, die durch höhere Zölle der Vereinigten Staaten (US) auf Importe aus Indien verursacht wurden. Gleichzeitig sind die neuen inländischen Aufträge aufgrund der Ankündigung neuer Reformen bei der Waren- und Dienstleistungssteuer (GST) durch die Regierung erheblich gestiegen.
Auf globaler Ebene warten die Investoren auf das Ergebnis der Handelsgespräche zwischen Indiens Handelsminister Piyush Goyal, der am Montag Washington besucht hat, und dem Handelsvertreter der Vereinigten Staaten, Jamieson Greer.
Ein Bericht der Hindustan Times (HT) hat angegeben, dass Personen, die über die Entwicklungen informiert sind, sagten, dass beide Seiten hoffnungsvoll sind, dass das Treffen zu einem Durchbruch führen und New Delhi und Washington zu einem Handelsabkommen verhelfen könnte.
Die Handelsbeziehungen zwischen beiden Nationen durchliefen in den letzten Monaten eine schwierige Phase, da die USA die Zölle auf Importe aus Indien auf 50% erhöhten, um die asiatische Wirtschaft zu bestrafen, weil sie Öl aus Russland kauft. Am Wochenende haben die USA auch die Gebühren für H-1B-Visa auf 1.00000 USD erhöht, um die Beschäftigungsmöglichkeiten für amerikanische Arbeiter zu erhöhen, was für die indischen IT-Wirtschaften, die stark auf Geschäfte aus Washington angewiesen sind, nachteilig ist.
USD/INR springt am Dienstag auf 88,85, den höchsten jemals gesehenen Wert. Der aufwärts gerichtete 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) nahe 88,17 signalisiert weiteres Aufwärtspotenzial für das Paar.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) springt auf etwa 65,00, was auf ein starkes bullisches Momentum hinweist.
Nach unten wird der 20-Tage EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre die runde Marke von 90,00 das entscheidende Hindernis für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.