EUR/USD steigt, während der Greenback unter Druck gerät, schwebt um 1,1800 und liegt am Tag um 0,47% im Plus, während die Marktteilnehmer auf Hinweise für eine weitere Lockerung durch die Federal Reserve warten, da im Laufe der Woche eine Reihe von Beamten zu Wort kommen wird.
Am Montag kamen die Fed-Politiker zu Wort. Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, St. Louis Fed Alberto Musalem, Richmond Fed Thomas Barkin, Cleveland Fed Beth Hammack und Fed-Gouverneur Stephen Miran hielten Äußerungen vor der Rede von Vorsitzendem Jerome Powell am Dienstag.
Auf der hawkischen Seite stehen Bostic, Musalem und Hammack, während Barkin neutral tendiert. Auf der dovishen Seite steht Miran, der unter anderem äußerte, dass er den neutralen Zinssatz für die Fed bei 2% sieht.
Der Euro profitiert von der allgemeinen Dollar-Schwäche, wie im US-Dollar-Index (DXY) dargestellt. Der DXY, der den Wert der amerikanischen Währung gegenüber sechs anderen Währungen verfolgt, fällt um 0,34% auf 97,31.
Auf der anderen Seite des Atlantiks sagte der Präsident der Bundesbank und EZB-Mitglied Joachim Nagel, dass ihn die aktuelle Bewertung des Euro nicht beunruhigt. Abgesehen davon wird der Fokus auf beiden Seiten des Atlantiks auf die Veröffentlichung der Flash-PMIs liegen, die von S&P Global in den USA und von HCOB in Europa bekannt gegeben werden.
EUR/USD bleibt aufwärts gerichtet, nachdem ein „bullish engulfing“-Kerzenchartmuster gebildet wurde, was impliziert, dass Käufer bereit sind, die Preise nach oben zu treiben. Während das Momentum zunimmt, hat sich die Steigung des Relative Strength Index (RSI) in den bullischen Bereich gedreht. Wenn der RSI sein letztes Hoch bei 65,44 überwindet, wird dies bedeuten, dass der Trend stärker wird.
Wenn EUR/USD 1,1800 überwindet, würde der erste Widerstand bei 1,1850 liegen, gefolgt vom Jahreshoch bei 1,1918. Ein Durchbruch des Letzteren würde 1,2000 freilegen. Umgekehrt würde ein Rückgang unter 1,1750 die Tür für weitere Abwärtsbewegungen öffnen. Die erste Unterstützung läge bei 1,1700, vor der Konfluenz des 100-Tage-SMA und dem Swing-Tief vom 27. August nahe 1,1560–1,1574.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.