Das Währungspaar USD/CAD wird im frühen asiatischen Handel am Dienstag im negativen Bereich nahe 1,3800 gehandelt. Die Anleger bewerten weiterhin den neuesten Bericht zu den US Nonfarm Payrolls (NFP), während die Erwartungen an zusätzliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed) den Greenback unter Beobachtung halten. Händler warten auf wichtige US-Inflationsdaten, die später in dieser Woche veröffentlicht werden.
Der NFP-Bericht vom Freitag zeigte, dass das US-Jobwachstum im August zurückging und die Arbeitslosenquote auf fast einen vierjährigen Höchststand von 4,3% anstieg. Diese Zahlen verstärkten die Erwartungen, dass die US-Notenbank in einer politischen Sitzung später in diesem Monat die Zinssätze wieder senken wird, was den US-Dollar (USD) gegenüber dem kanadischen Dollar (CAD) belastet. Die Futures auf Fed-Fonds preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von fast 90% für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) in diesem Monat und eine 10%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 50 bps ein, so die Schätzungen von LSEG.
Händler werden ihre Hinweise aus den Daten zum US-Erzeugerpreisindex (PPI) und Verbraucherpreisindex (CPI) nehmen, die am Mittwoch bzw. Donnerstag veröffentlicht werden. "Wir glauben, dass es eine Chance für einen überraschenden Anstieg des Dollars gibt, insbesondere wenn die Inflationszahlen in Form von PPI (Erzeugerpreisindex) und CPI (Verbraucherpreisindex) ein Bild zeichnen, in dem die Preise einfach außer Kontrolle geraten," sagte Juan Perez, Handelsdirektor bei Monex USA in Washington.
In der Zwischenzeit könnte ein Anstieg der Rohölpreise den rohstoffgebundenen Loonie unterstützen und einen Gegenwind für das Paar erzeugen. Es ist erwähnenswert, dass Kanada der größte Ölexporteur in die USA ist und höhere Rohölpreise tendenziell einen positiven Einfluss auf den CAD-Wert haben.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.