Bitcoin-Treasury-Unternehmen erhöhen Kaufdruck – doch der Kurs reagiert kaum

Laut K33 Research hat der Aufstieg von Bitcoin-Treasury-Unternehmen bislang kaum Einfluss auf den BTC-Kurs gehabt.
Mehrere Unternehmen haben in den vergangenen Monaten milliardenschwere Finanzierungsrunden angekündigt, um eine Bitcoin-Treasury-Strategie zu verfolgen.
ProCap gab bekannt, dass es im Rahmen seines BTC-Treasury-Plans im Volumen von 1 Milliarde US-Dollar weitere 1.208 BTC erworben hat.
Bitcoin (BTC) verzeichnete am Mittwoch leichte Zugewinne, nachdem mehrere börsennotierte Unternehmen strategische Schritte unternommen hatten, um ihre BTC-Reserven auszubauen – darunter ProCap mit dem Kauf von 1.208 BTC. Auch GameStop und Metaplanet sammelten 450 bzw. 517 Millionen US-Dollar ein, um ihre Bitcoin-Bestände zu erhöhen. Trotz des zunehmenden Engagements von Unternehmen in Bitcoin-Treasuries blieb ein spürbarer Effekt auf den Kurs der größten Kryptowährung laut K33 Research bislang aus.
ProCap, GameStop und Metaplanet verstärken ihr Bitcoin-Engagement
Anthony Pompliano teilte am Mittwoch auf X mit, dass ProCap BTC weitere 1.208 BTC im Gegenwert von rund 128 Millionen US-Dollar erworben hat. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei 105.977 US-Dollar pro BTC. Damit erhöht sich der gesamte Bitcoin-Bestand des Unternehmens auf 4.932 BTC.
Der Kauf folgt nur einen Tag nach der Mitteilung, dass ProCap zuvor bereits 3.724 BTC zu einem Durchschnittspreis von 103.785 US-Dollar erworben hatte. Die Bitcoin-Akquisitionen begannen kurz nachdem das Unternehmen Pläne für einen Börsengang und ein BTC-Treasury-Ziel von 1 Milliarde US-Dollar bekannt gegeben hatte.
Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund eines zunehmenden Wettbewerbs unter Unternehmen, die eine Bitcoin-Treasury-Strategie umsetzen möchten. Diese Strategie basiert in der Regel auf dem Kauf von BTC durch Aktienplatzierungen oder die Ausgabe von wandelbaren Schuldverschreibungen – ein Vorgehen, das durch Michael Saylors MicroStrategy populär wurde.
Pompliano wies darauf hin, dass ProCap mittlerweile mehr Bitcoin hält als der Videospielhändler GameStop (GME). GameStop wiederum meldete, dass es im Rahmen der Verlängerung eines Nullkupon-Angebots wandelbarer Senior Notes weitere 450 Millionen US-Dollar aufgenommen hat. Diese sogenannte „Greenshoe“-Erweiterung erhöht das gesamte Platzierungsvolumen auf 2,7 Milliarden US-Dollar, wie aus einer Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC vom Montag hervorgeht.
GameStop erklärte, dass die Erlöse für allgemeine Unternehmenszwecke sowie für strategische Investitionen gemäß der hauseigenen Anlagerichtlinie verwendet werden sollen. Das Unternehmen startete seine Bitcoin-Treasury-Strategie kürzlich mit dem Kauf von 4.710 BTC.
Unterdessen hat das japanische Unternehmen Metaplanet laut einem X-Post vom Mittwoch 515 Millionen US-Dollar aufgenommen, um seine BTC-Bestände auszuweiten. Der Großinvestor EVO Fund wandelte 540.000 Aktienoptionsrechte in 54 Millionen neue Aktien um. Zuvor hatte Metaplanet angekündigt, 555 Millionen Aktien zu emittieren, um insgesamt 5,4 Milliarden US-Dollar für seine Bitcoin-Strategie einzuwerben. Das Unternehmen hält derzeit 11.111 BTC und plant, diesen Bestand bis 2027 auf 1 % des gesamten Bitcoin-Angebots auszubauen.
Bitcoin-Treasuries zeigen trotz wachsender Käufe kaum Auswirkungen auf den BTC-Kurs
Trotz der zunehmenden Bitcoin-Zukäufe durch Unternehmen blieb die Kursentwicklung der Kryptowährung in den letzten Monaten verhalten. Die Korrelation zwischen 30-Tage-Zuflüssen durch börsennotierte Bitcoin-Käufer und den 30-Tage-Renditen sei schwach, so die Analysten von K33 Research unter der Leitung von Vetle Lunde in einem Bericht vom Dienstag.
K33 erklärte, dass Käufe durch Bitcoin-Treasury-Unternehmen in der Regel neutral auf den Gesamtmarkt wirken, da viele dieser Transaktionen „in-kind“ erfolgen – große BTC-Inhaber tauschen ihre Bestände gegen Unternehmensanteile.
BTC treasury holdings 30D change vs 30D BTC returns. Source: K33 Research
„Angesichts der Dynamik bei BTC-Treasury-Unternehmen interessieren sich zunehmend Anleger für diesen Trade und verkaufen möglicherweise Spot-Bitcoin, um sich an ATM-Angeboten zu beteiligen oder Unternehmen direkt mit BTC zu finanzieren“, so die Analysten.
„Solche Strukturen schwächen den angebotsseitigen Effekt der Käufe und könnten die geringe Korrelation (R² = 0,18) zwischen Treasury-Zuflüssen und BTC-Kursentwicklung erklären.“
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung notierte Bitcoin (BTC) bei rund 107.600 US-Dollar – ein Plus von 2 % gegenüber dem Vortag.
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