Das Währungspaar GBP/JPY zieht am Donnerstag in der frühen europäischen Sitzung einige Verkäufer in die Nähe von 197,85 an. Das Pfund Sterling (GBP) zeigt sich gegenüber dem japanischen Yen (JPY) schwächer, was auf die dovishen Äußerungen der Bank of England (BoE) zurückzuführen ist. BoE-Gouverneur Andrew Bailey sagte am Dienstag, dass es nun Anzeichen dafür gebe, dass der britische Arbeitsmarkt sich abschwäche, und er betonte seine Ansicht, dass die Zinssätze voraussichtlich weiter fallen werden.
Technisch bleibt die konstruktive Aussicht für GBP/JPY bestehen, da das Währungspaar gut unterstützt über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart notiert. Das Aufwärtsmomentum wird durch den 14-tägigen Relative Strength Index (RSI) verstärkt, der über der Mittellinie bei etwa 62,60 liegt und kurzfristig bullisches Momentum zeigt.
Die obere Begrenzung des Bollinger Bands bei 198,45 fungiert als unmittelbarer Widerstand für GBP/JPY. Ausgedehnte Gewinne könnten eine Rallye in die Zone von 198,95-199,00 sehen, die das Hoch vom 20. Dezember 2024 und die psychologische Marke darstellt. Der zusätzliche Aufwärtsfilter, den es zu beobachten gilt, ist 199,81, das Hoch vom 30. Oktober 2024.
Auf der Unterseite liegt die anfängliche Unterstützung für das Währungspaar bei 196,17, dem Tief vom 23. Juni. Ein nachhaltiger Handel unterhalb dieses Niveaus könnte einen Rückgang auf 194,34, das Tief vom 18. Juni, zur Folge haben. Das nächste Abwärtsziel, das es zu beobachten gilt, ist 193,50, der 100-Tage-EMA, gefolgt von 193,00, der unteren Begrenzung des Bollinger Bands.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.