An den Kryptomärkten herrscht zum Wochenstart Zurückhaltung. Viele Anleger warten ab – kein Wunder: Am Mittwoch steht die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank an. Und die hat es in sich. Denn auch wenn die Fed unter Präsident Trump die Leitzinsen vermutlich nicht anfasst, könnten Powells Worte entscheidend sein. Vor allem Meme-Coins wie Dogecoin (DOGE) und Shiba Inu (SHIB) kämpfen aktuell mit Gegenwind. Ganz anders Turbo – der kleine Coin legt weiter zu und überrascht mit zweistelligem Tagesplus.
Die US-Notenbank (Fed) trifft sich am Mittwoch im Rahmen des FOMC (Federal Open Market Committee), um über den künftigen Kurs der Geldpolitik zu entscheiden. Laut dem CME FedWatch Tool rechnen aktuell knapp 97 % der Marktteilnehmer damit, dass der Leitzins unverändert bleibt – zwischen 4,25 % und 4,50 %.
Das eigentliche Interesse richtet sich deshalb weniger auf die Entscheidung selbst als auf das, was Fed-Chef Jerome Powell sagen wird. Kommt eine vorsichtige Öffnung für spätere Zinssenkungen? Oder bleibt die Notenbank auf Bremse? Für risikoreiche Assets wie Kryptowährungen könnten schon kleine Nuancen große Auswirkungen haben.
Im Meme-Sektor ist die Stimmung angespannt. Über die letzten 24 Stunden ist der Bereich um rund 1,3 % gefallen, innerhalb einer Woche sind es sogar über 8 %. Dogecoin liegt aktuell bei etwa 0,16 US-Dollar und hat damit mehr als 2 % verloren – allein seit gestern.
Dabei sah es im April noch gut aus: Vom Tief bei 0,13 US-Dollar kletterte DOGE bis auf 0,19 US-Dollar – nur um dann am 26. April hart abgewiesen zu werden. Seitdem geht es bergab. Die wichtige Aufwärtstrendlinie wurde nach unten durchbrochen, und der Kurs liegt mittlerweile unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten (EMA 50, 100, 200) auf dem 4-Stunden-Chart. Das ist technisch ein klares Warnsignal.
Auch der RSI (Relative Strength Index) spricht Bände: Er rutscht deutlich in Richtung überverkaufter Bereich, was die Abwärtsdynamik weiter verstärkt. Sollte der RSI allerdings wieder anziehen, könnte das kurzfristig für etwas Kaufinteresse sorgen – ganz nach dem Motto: Buy the dip.
Bei Shiba Inu sieht das Bild ähnlich düster aus. Auch hier zeigt der 4-Stunden-Chart eine klare Abwärtstendenz. Der RSI fällt steil ab und nähert sich der Marke von 30 – ein Niveau, das meist mit starker Schwäche gleichgesetzt wird.
Noch gefährlicher: Das bullische Flaggenmuster, auf das viele Trader gesetzt hatten, steht kurz davor, ungültig zu werden. Sollten die Kurse unter 0,000012 oder gar 0,000011 US-Dollar fallen, könnte es schnell weiter abwärts Richtung 0,000010 US-Dollar gehen – dem Tief vom 7. April. Dort könnten einige Käufer auf eine Erholung spekulieren, doch derzeit fehlt es klar an Impulsen.
Kurz gesagt: Der Markt ist technisch angeschlagen – und ohne positive Signale dürfte es schwer werden, das Ruder kurzfristig herumzureißen.
Während viele Meme-Coins schwächeln, läuft Turbo völlig gegen den Strom. Seit dem Tief am 7. April bei 0,0013 US-Dollar hat sich der Coin mehr als verdoppelt – aktuell notiert er bei etwa 0,0060 US-Dollar, ein Plus von über 250 % binnen eines Monats.
Auch charttechnisch überzeugt Turbo: Der Coin hält sich stabil über der 50-, 100- und 200-Tage-Linie – ein starkes Signal. Der RSI war zwar zwischenzeitlich in überkauften Bereich gestiegen (Wert: 84,66), hat sich aber wieder in die neutrale Zone zurückgezogen – nur um nun erneut über die Marke von 70 zu klettern. Das deutet auf eine anhaltend starke Nachfrage hin.
Der nächste Widerstand liegt bei rund 0,0065 US-Dollar. Sollte dieser Bereich durchbrochen werden, wäre der Weg bis zur psychologisch wichtigen Marke von 0,01 US-Dollar durchaus frei. Die Dynamik spricht dafür, dass die Nachfrage noch nicht erschöpft ist.
Doch Vorsicht ist angebracht: Der aktuelle RSI deutet auf ein überkauftes Umfeld hin. Sollte es zu Gewinnmitnahmen kommen, könnte das kurzfristig zu einem Rücksetzer führen. Die nächsten Unterstützungszonen befinden sich bei 0,0057 (EMA 200), 0,0038 (EMA 100) und 0,0035 US-Dollar (EMA 50).
Der Kryptomarkt ist aktuell in Wartestellung – alle Blicke gehen Richtung Fed. DOGE und SHIB tun sich schwer, der technische Trend zeigt klar nach unten. Ohne frischen Schwung oder geldpolitischen Rückenwind dürften neue Höchststände vorerst auf sich warten lassen.
Turbo hingegen zeigt, dass sich selektives Investieren weiterhin lohnen kann. Der kleine Coin hebt sich mit starkem Momentum und technischer Stärke klar von der breiten Masse ab. Wer auf kurzfristige Chancen setzt, sollte aber auf mögliche Rücksetzer gefasst sein – und den Mittwochabend genau im Blick behalten.
Denn klar ist: Wenn Powell spricht, kann sich das Momentum am Kryptomarkt schneller ändern, als viele erwarten.