Der Schweizer Franken (CHF) setzt seine Gewinnserie gegen den US-Dollar (USD) am Montag zum dritten Mal in Folge fort und startet die Woche auf festem Fuß, da ein insgesamt schwacher US-Dollar und eine vorsichtige globale Stimmung die Nachfrage nach der sicheren Währung weiter stützen.
Zum Zeitpunkt des Schreibens liegt das Währungspaar USD/CHF intraday um fast 0,70% im Minus und konsolidiert unter dem Tief der Vorwoche, um während der europäischen Sitzung nahe 0,8178 zu handeln, dem niedrigsten Stand seit dem 21. April. Diese Bewegung erfolgt, während die Anleger auf die stärker als erwarteten BIP-Zahlen der Schweiz für das erste Quartal und die schwächeren Einzelhandelsumsätze reagieren, die die Attraktivität des Schweizer Frankens weiter erhöhten.
Bei der Analyse der wirtschaftlichen Veröffentlichungen am Montag wuchs die Schweizer Wirtschaft im Quartalsvergleich um 0,5%, nach einer revidierten Steigerung von 0,3% im vorherigen Quartal und übertraf die Markterwartungen von 0,4%. Im Jahresvergleich erweiterte sich das BIP um 2,0%, was eine Beschleunigung von 1,6% darstellt und die Prognose eines Anstiegs von 1,5% übertraf. Das stärkere Wachstum wurde hauptsächlich durch einen Anstieg der Exporte angetrieben, da Schweizer Unternehmen ihre Lieferungen an die Vereinigten Staaten (US) vorverlagerten, um drohende Zollfristen zu umgehen.
"Insbesondere stiegen die Exporte in die USA stark an, was auf mögliche Vorverlagerungen im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik hindeutet,", sagte das Staatssekretariat für Wirtschaft.
Das stärkere Wachstum wurde auch durch solide Zuwächse im verarbeitenden Gewerbe gestützt, das im Q1 um 2,1% wuchs, nach einem Anstieg von 1,2% im Q4. Der Bausektor erholte sich ebenfalls und verzeichnete einen Anstieg von 1,1% nach einer Stagnation im vorherigen Quartal. In der Zwischenzeit stieg die Aktivität im Handel, der Reparatur von Kraftfahrzeugen und Motorrädern um 2,1%, was einen deutlichen Anstieg von nur 0,3% im Q4 zeigt und auf ein breit angelegtes Wachstum in den wichtigsten Sektoren hinweist.
Auf der Verbraucherseite stiegen die Einzelhandelsumsätze in der Schweiz im April um 1,3% im Jahresvergleich, was einen Rückgang von einem Anstieg von 2,2% im März darstellt und die Markterwartungen von 2,5% verfehlte. Die schwächere Lesung deutet darauf hin, dass die Verbraucher trotz der Anzeichen von Stärke in der breiteren Wirtschaft vorsichtiger werden könnten.
In die Zukunft blickend, werden alle Augen auf den US ISM Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) und die Rede von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell später heute gerichtet sein, die beide Auswirkungen auf den US-Dollar haben könnten. Auf der Schweizer Seite könnten frische Inflationsdaten, die am Dienstag veröffentlicht werden, Hinweise darauf geben, wo die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Bezug auf die Zinssätze steht.
Der Verbraucherpreisindex (VPI) der Schweiz wird monatlich vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht und misst die Preisveränderungen von Waren und Dienstleistungen, die repräsentativ für den Konsum privater Haushalte im Land sind. Der Jahresvergleich (Year-over-Year, YoY) zeigt, wie sich die Preise im aktuellen Berichtsmonat im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres entwickelt haben. Der VPI gilt als wichtigster Indikator zur Messung der Inflation sowie der Veränderung der Kaufkraft. Ein hoher Wert wird in der Regel als positiv (bullish) für den Schweizer Franken (CHF) interpretiert, ein niedriger Wert hingegen als negativ (bärisch).
Mehr lesenNächste Veröffentlichung: Di Juni 03, 2025 06:30
Häufigkeit: Monatlich
Prognose: -0.1%
Vorher: 0%
Quelle: Federal Statistical Office of Switzerland