Das Pfund Sterling (GBP) handelt vorsichtig gegenüber seinen Peers in der europäischen Sitzung am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Bank of England (BoE) um etwa 11:00 GMT. Es wird erwartet, dass die BoE die Kreditkosten um 25 Basispunkte (bps) auf 4,25% senkt, was die vierte Zinssenkung im aktuellen geldpolitischen Expansionszyklus darstellt, den sie im August letzten Jahres begonnen hat.
Laut Analysten der Bank of America (BofA) wird erwartet, dass das Mitglied des Geldpolitischen Ausschusses (MPC) Swati Dhingra für eine größere als übliche Zinssenkung von 50 Basispunkten stimmen wird, während die übrigen MPC-Mitglieder eine Senkung um 25 Basispunkte bevorzugen.
Die BofA-Analysten fügen hinzu, dass potenzielle wirtschaftliche Risiken angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle, der sich verbessernden inländischen Inflation und sinkender Energiekosten den Weg für eine Zinssenkung geebnet haben.
Für den Rest des Jahres hat die BofA prognostiziert, dass die BoE die Zinssätze zweimal senken wird.
Das Pfund Sterling setzt die Korrektur vom Mittwoch unter 1,3300 gegenüber dem US-Dollar am Donnerstag fort. Dennoch bleibt der Gesamtausblick des Paares bullish, da alle kurzfristigen bis langfristigen exponentiellen gleitenden Durchschnitte (EMAs) nach oben zeigen.
Der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) rutscht in den Bereich von 40,00-60,00, was darauf hindeutet, dass das bullische Momentum beendet ist. Dennoch bleibt die bullische Tendenz intakt.
Auf der Oberseite wird das Drei-Jahres-Hoch von 1,3445 eine wichtige Hürde für das Paar darstellen. Nach unten wird das Hoch vom 3. April bei etwa 1,3200 als wichtige Unterstützungszone fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.
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