Das Paar NZD/USD wird während der asiatischen Sitzung am Donnerstag nahe 0,5970 gehandelt und erholt sich nach einem Rückgang von mehr als 1% in der vorherigen Sitzung. Die Erholung wird durch den Optimismus über eine mögliche Deeskalation der Handelskonflikte zwischen den USA und China angetrieben.
US-Finanzminister Scott Bessent wird am Samstag in der Schweiz mit Chinas oberstem Wirtschaftsbeamten zusammentreffen, um die ins Stocken geratenen Handelsgespräche wiederzubeleben. Zusätzliche Unterstützung für den NZD kam aus China – Neuseelands größtem Handelspartner – da Peking die Konjunkturmaßnahmen verstärkt hat, um das Wirtschaftswachstum angesichts handelsbedingter Herausforderungen zu fördern.
Der neuseeländische Premierminister Christopher Luxon kommentierte am Donnerstag, dass die Finanzmärkte Anfang April einen starken Rückgang verzeichneten, sich jedoch seitdem teilweise erholt haben, obwohl die Volatilität anhält. Luxon betonte die Bedeutung des globalen Umfelds, äußerte jedoch Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung Neuseelands.
Unterdessen warnte der Gouverneur der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ), Christian Hawkesby, dass das Land anfällig für globale Handelsstörungen aufgrund der US-Zollpolitik bleibt. Hawkesby hob schwache Arbeitsmarktdaten und anhaltende globale Marktstörungen als große Sorgen hervor.
Der US-Dollar-Index (DXY) pendelt zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts um 99,70, mit dem Potenzial, Stärke zurückzugewinnen, angesichts vorsichtiger Signale von der Federal Reserve (Fed). Am Mittwoch ließ die Fed die Zinssätze unverändert bei 4,25%–4,50%, wies jedoch auf wachsende Risiken durch Inflation und Arbeitslosigkeit hin, was zur wirtschaftlichen Unsicherheit beiträgt. Laut dem CME FedWatch Tool rechnen die Märkte weiterhin mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juli.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.