USD/CHF steht am Dienstag unter Druck, da das Paar aufgrund der anhaltenden Schwäche des breiteren US-Dollars weiter nachgibt. Das Paar handelt im unteren Bereich seiner jüngsten Spanne, während die globalen Märkte die Auswirkungen der außergewöhnlichen Bewegung des Taiwan-Dollars am Montag und deren potenzielle Ansteckung auf asiatische Währungen abwägen. Obwohl der TWD nach der Intervention der Zentralbank einige Gewinne abgab, treiben Bedenken über breitere FX-Verschiebungen weiterhin eine vorsichtige Positionierung voran.
Der US-Dollar-Index (DXY) handelt nahe 99,74 und steuert auf den zweiten Verlusttag in Folge zu. Die Märkte warten auf das Ergebnis der zweitägigen Sitzung der Federal Reserve, die heute begonnen hat. Es werden keine Änderungen der Zinssätze erwartet, und es werden bis zur Sitzung am 17.-18. Juni keine aktualisierten Prognosen veröffentlicht. Der Ton von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell wird jedoch genau beobachtet, da die Märkte nach Hinweisen auf den Zeitpunkt und das Ausmaß möglicher Zinssenkungen suchen. Jüngste Daten – insbesondere der ISM Services PMI für April bei 51,6 und solide Nonfarm Payrolls bei 177.000 – deuten darauf hin, dass die Fed sich Zeit lassen kann, obwohl die Prognose für das BIP im zweiten Quartal gemischt bleibt, mit Modellen, die ein Wachstum zwischen 1,1% und 2,3% zeigen.
In der Schweiz zieht der Franken weiterhin sichere Hafen-Nachfrage an, aber seine starke Leistung und die flache Inflationsrate im April komplizieren die Haltung der Schweizerischen Nationalbank. Der Schweizer CPI blieb im Jahresvergleich unverändert, während die Kerninflation von 0,9% auf 0,6% fiel. Dies hat Spekulationen angeheizt, dass die SNB bei ihrer Sitzung am 19. Juni eine weitere Zinssenkung vornehmen könnte, was die Geldpolitik möglicherweise wieder in den negativen Bereich drängen würde. Die implizierten Marktzinsen spiegeln nun etwa 40 Basispunkte an Lockerungen im nächsten Quartal wider. Die SNB bleibt besorgt über Deflationsrisiken und hat FX-Interventionen als politische Option auf dem Tisch behalten.
Geopolitische Spannungen in Europa und im Nahen Osten verstärken ebenfalls die Nachfrage nach sicheren Häfen. Deutschlands designierter Kanzler Friedrich Merz konnte im ersten Wahlgang keine parlamentarische Mehrheit sichern, und die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen erhöhen weiterhin die Risikoaversion.
Technisch gesehen bleibt USD/CHF unter Verkaufsdruck. Obwohl in diesem Input kein vollständiger technischer Breakdown bereitgestellt wurde, zeigen die vorherrschenden Trends, dass das Paar nach unten ausgerichtet ist, wobei die Zone von 0,9100–0,9050 als wichtige Unterstützungszone fungiert. Wenn dieser Bereich durchbrochen wird, ist das nächste potenzielle Niveau, auf das man achten sollte, 0,9000. Auf der Oberseite wird Widerstand in der Nähe von 0,9150 und 0,9185 erwartet, die mit den jüngsten Konsolidierungshochs übereinstimmen. Die Momentum-Indikatoren sind insgesamt bearish, wobei die Trendindikatoren auf weitere Schwäche hindeuten, es sei denn, das FOMC löst eine Veränderung der Dollar-Stimmung aus.
Mit steigenden Wetten auf Zinssenkungen der SNB und der Fed, die wahrscheinlich keine hawkische Überraschung liefern wird, scheint der Weg des geringsten Widerstands für USD/CHF kurzfristig nach unten zu führen.