Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Freitag mit einem leicht negativen Trend gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar steigt auf etwa 88,40 und setzt damit die starke Erholungsbewegung vom Donnerstag fort.
Das Paar hat sich erholt, da der US-Dollar nach der geldpolitischen Ankündigung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch an Boden gewonnen hat, in der die Zinssätze um 25 Basispunkte (bps) auf 4,00%-4,25% gesenkt wurden.
Zur Zeit des Berichts handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, fest in der Nähe einer zweitägigen Erholungsbewegung um 97,50.
Allerdings bleibt der Ausblick für den US-Dollar ungewiss, da das eng verfolgte Dot-Plot der Fed signalisiert hat, dass die US-Zentralbank in der verbleibenden Zeit des Jahres zwei weitere Zinssenkungen vornehmen wird, sowie eine Zinssenkung in den Jahren 2026 und 2027.
In der Zwischenzeit hat die besser als erwartete Datenlage zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 12. September ebenfalls etwas Unterstützung für den US-Dollar geboten. Das Arbeitsministerium berichtete am Donnerstag, dass die Zahl der Personen, die zum ersten Mal Arbeitslosenhilfe beantragen, mit 231.000 niedriger ausfiel als die Schätzungen von 240.000 und dem vorherigen Wert von 264.000.
In Zukunft werden die Anleger auf die Rede von San Francisco Fed Präsidentin Mary Daly achten, die für 18:30 GMT angesetzt ist. Die Anleger werden nach Hinweisen bezüglich des Tempos der Zinssenkungen der Fed in der bevorstehenden geldpolitischen Sitzung suchen.
USD/INR handelt am Freitag fest bei etwa 88,40. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da es sich stark erholt hat, nachdem es sich dem 20-Tage exponentiell gleitenden Durchschnitt (EMA) genähert hat, der derzeit bei etwa 88,08 gehandelt wird.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) springt auf etwa 60,00 zurück. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über dieses Niveau hinaus bricht.
Nach unten wird der 20-Tage EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre das Hoch vom 11. September bei 88,65 die entscheidende Hürde für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.