Investing.com – Die SEC warnte am Montag abermals panisch vor den Risiken, die mit Investitionen in Bitcoin und Ethereum einhergehen. Gleichzeitig prognostizieren Kryptoexperten wie Michael Saylor Kursziele von bis zu 13 Millionen Dollar für den BTC. Könnte es sein, dass die Regulierungsbehörde nur versucht, die Kontrolle über das Geldsystem zu behalten, während Visionäre an einer revolutionären finanziellen Zukunft arbeiten?
Zu Beginn dieser Woche veröffentlichte das Office of Investor Education and Advocacy der SEC eine scharfe Mitteilung an Investoren, die die extremen Preisschwankungen und potenziellen Marktineffizienzen von Bitcoin- und Ethereum-Exchange-Traded Products (ETPs) hervorhebt. In dieser Mitteilung erklärt die SEC, dass die Investition in diese ETPs, die entweder auf den aktuellen Wert (Spot-ETPs) oder auf zukünftige Preisentwicklungen (Futures-ETPs) spekulieren, erhebliche Risiken birgt.
Die SEC weist insbesondere darauf hin, dass Spot-ETPs, die den aktuellen Wert der zugrunde liegenden Kryptowährungen nachbilden, besonders anfällig für Preissprünge und Marktmanipulationen sind. Ein weiteres Warnsignal: Diese ETPs fallen nicht unter den Schutz des Investment Company Act von 1940, wodurch wichtige Sicherheitsmaßnahmen fehlen, die für traditionelle Investmentprodukte wie Investmentfonds und ETFs gelten. Laut SEC könnten auch versteckte Kosten, wie zum Beispiel Sponsor-Gebühren, die Rendite langfristig erheblich mindern.
Robert Kiyosaki, ein bekannter Finanzkommentator, warnt indes eindringlich vor einer bevorstehenden Bankenkrise und kritisiert das gegenwärtige Wirtschaftssystem, welches zu viele Schulden angehäuft hat. Er prophezeit den Zusammenbruch des Anleihemarkts mit weitreichenden Folgen für den Bankensektor. In diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage: Warnt die SEC möglicherweise vor Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, weil diese eine Bedrohung für das fragil aufgebaute Fundament der Banken darstellen? Welche Auswirkungen hätte es auf die Stabilität des traditionellen Bankensektors, wenn Investoren verstärkt in Kryptowährungen flüchten?
Im Gegensatz dazu bleibt Michael Saylor, der Vorstandsvorsitzende von MicroStrategy (NASDAQ:MSTR), optimistisch und prognostiziert, dass Bitcoin in den nächsten zwei Jahrzehnten auf 13 Millionen Dollar steigen wird. In einem CNBC-Interview erklärte Saylor, dass Bitcoin trotz seiner gegenwärtigen Volatilität eine jährliche Wachstumsrate von 44 % beibehalten und dabei allmählich stabiler werden dürfte. Er glaubt, dass Bitcoin langfristig vergleichbare Gewinne wie der S&P 500 erzielen wird, jedoch mit einem zusätzlichen Aufschlag.
Saylor betont auch die Vorteile von Investitionen in MicroStrategy, das durch den Bitcoin-gestützten Anleihemarkt Anlegern ermöglicht, in Bitcoin zu investieren, ohne die hohen Einzelkosten zu tragen. Laut Saylor hat MicroStrategy den Bitcoin-gestützten Anleihemarkt revolutioniert und bietet Anlegern die Möglichkeit, zu Konditionen zu investieren, die ihnen als Einzelpersonen nicht zugänglich wären.
Peter Schiff, ein prominenter Bitcoin-Kritiker, kontert die euphorischen Prognosen und beschuldigt Saylor, unrealistische Gewinne zu versprechen. „Das ist ein Haufen Schwachsinn“, sagt Schiff und weist darauf hin, dass MicroStrategy-Aktien 40 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch liegen. Er argumentiert, dass die tatsächlichen Renditen bei weitem nicht so positiv sind, wie von Saylor dargestellt, und dass sich die Situation wahrscheinlich weiter verschlechtern wird.
Während die SEC intensiv vor den Risiken von Bitcoin und Ethereum warnt, setzen prominente Finanzexperten auf astronomische Kursziele. Die Diskussion um die potenzielle Rolle der SEC in der Bewahrung des traditionellen Bankensystems und die gegensätzlichen Meinungen prominenter Finanzkommentatoren heizen die Kontroverse weiter an. Es bleibt spannend abzuwarten, wie sich diese divergierenden Sichtweisen auf die Märkte und zukünftige Investitionsentscheidungen auswirken werden.