EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel sagte am Wochenende, dass die Zentralbank sich bei den Zinssätzen Zeit nehmen kann und fügte hinzu, dass die Inflation nun nahe dem Ziel der EZB liegt.
Wir sind nicht mehr restriktiv. Ich glaube, dass wir uns jetzt die Zeit nehmen können, um die Situation zuerst zu betrachten. Wir haben jetzt maximale Flexibilität auf diesem Zinssatzniveau.
Die Zinsen liegen jetzt auf einem neutralen Niveau.
Die Europäische Zentralbank kann sich bei den Zinssätzen Zeit lassen, da die Geldpolitik nun auf einem neutralen Niveau festgelegt ist, das nicht mehr restriktiv ist.
Wir haben nun das neutrale Territorium mit unserer Geldpolitik und den Zinsen erreicht – das bedeutet, dass wir nicht mehr restriktiv sind, wir können uns jetzt Zeit lassen.
Die Inflation ist nun nahe unserem Ziel.
Wir werden auch in diesem Jahr dorthin gelangen. Alles in allem sind das gute Nachrichten, was die Inflation betrifft.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird EUR/USD um 0,17% höher bei 1,1414 gehandelt.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.