Das Pfund Sterling (GBP) handelt am Dienstag fest gegenüber seinen wichtigsten Peers, mit Ausnahme des japanischen Yen (JPY). Die britische Währung gewinnt vor der Zinsentscheidung der Bank of England (BoE), die am Donnerstag bekannt gegeben wird, und bei der erwartet wird, dass die Zentralbank die Zinsen um 25 Basispunkte (bps) auf 4,25% senkt. Dies wäre die vierte Zinssenkung der BoE im aktuellen geldpolitischen Expansionszyklus, der im August begann.
Die Anleger werden die Hinweise der BoE zur Geldpolitik und den wirtschaftlichen Aussichten angesichts höherer Zölle, die US-Präsident Donald Trump am sogenannten "Befreiungstag" am 2. April verhängt hat, genau beobachten. In der geldpolitischen Sitzung im März hatte die BoE einen schrittweisen Ansatz zur Zinssenkung angedeutet. Allerdings hatten die BoE-Beamten damals das Risiko eines Handelskriegs nicht ausgeschlossen, was Gouverneur Andrew Bailey Ende April betonte.
Die Marktteilnehmer haben prognostiziert, dass die BoE ihre Haltung zur "schrittweisen geldpolitischen Lockerung" zurücknehmen und die Wachstumsprognosen senken könnte. "Wir erwarten, dass die BoE ihre Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufgrund des Handelskriegs herabstufen wird, und es besteht das Risiko, dass die BoE die Bezugnahme auf einen 'schrittweisen' Senkungszyklus entfernt", sagten Analysten der Commonwealth Bank of Australia.
Das Pfund Sterling springt am Dienstag über 1.3300 gegenüber dem US-Dollar. Das Paar bemüht sich, das Drei-Jahres-Hoch von 1.3445 erneut zu erreichen. Der Gesamtausblick bleibt bullish, da alle kurzfristigen bis langfristigen exponentiellen gleitenden Durchschnitte (EMAs) ansteigen.
Der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) kämpft darum, wieder über 60,00 zu steigen. Ein frisches bullishes Momentum würde ausgelöst, wenn der RSI dies schafft.
Auf der Oberseite wird das Drei-Jahres-Hoch von 1.3445 eine wichtige Hürde für das Paar darstellen. Auf der Unterseite wird das Hoch vom 3. April bei etwa 1.3200 als wichtige Unterstützungszone fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.