Das Paar NZD/USD verzeichnet am Donnerstag während der asiatischen Handelsstunden leichte Gewinne nahe 0,5935. Der neuseeländische Dollar (NZD) stärkt sich gegenüber dem Greenback in der Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China. Händler erwarten die Veröffentlichung der US ISM Einkaufsmanagerindex (EMI) Daten, die später am Donnerstag fällig sind.
US-Präsident Donald Trump sagte am Donnerstagmorgen, dass es eine "sehr gute Wahrscheinlichkeit gibt, dass die Vereinigten Staaten ein Abkommen mit China erreichen werden, aber das Abkommen muss mit seinen Bedingungen übereinstimmen. Die Risikostimmung verbessert sich nach Trumps Kommentaren, was dem Kiwi eine gewisse Unterstützung bietet.
Allerdings war die Umsetzung der US-Zollpolitik unberechenbar, und die Handelsunsicherheit ist sehr hoch. Jegliche Anzeichen einer erneuten Eskalation zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt könnten den China-abhängigen NZD belasten, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Die offiziellen Einkaufsmanagerindex (EMI) Daten Chinas am Mittwoch konnten den NZD nicht stärken. Das Nationale Statistikamt gab bekannt, dass der EMI für das verarbeitende Gewerbe des Landes im April auf 49 gesunken ist, gegenüber 50,5 zuvor und 49,9 erwartet. Der EMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe fiel im April auf 50,4, nach 50,8 im März, schwächer als die erwarteten 50,7.
In der Zwischenzeit könnten die steigenden Wetten auf weitere Zinssenkungen der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) zum Rückgang des Kiwi beitragen. Die Märkte erwarten vollständig, dass die RBNZ ihren Leitzins (OCR) von 3,5 % im Mai um 25 Basispunkte (bps) senken wird, mit einer weiteren Reduzierung auf 2,75 % bis zum Jahresende.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.