Das Paar USD/CHF wird am Freitag während der asiatischen Handelsstunden auf einem flachen Niveau um 0,8290 gehandelt. Händler ziehen es vor, an der Seitenlinie zu warten, bevor die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten (Nonfarm Payrolls, NFP) veröffentlicht werden, die später am Freitag fällig sind.
US-Präsident Donald Trump kündigte potenzielle Handelsabkommen mit Indien, Südkorea und Japan an und strebt an, seine Zollpolitik in Handelsverträge umzuwandeln. US-Beamte, darunter Finanzminister Scott Bessent und der wirtschaftliche Berater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, äußerten ebenfalls die Hoffnung auf Fortschritte bei der Entspannung der Handelskonflikte.
Früh am Freitag erklärte China, dass es die Möglichkeit von Handelsgesprächen mit den Vereinigten Staaten in Betracht ziehe, das erste Zeichen seit der Erhöhung der Zölle durch US-Präsident Donald Trump im April. Optimismus über eine Deeskalation im globalen Handelskonflikt könnte den US-Dollar (USD) gegenüber dem Schweizer Franken (CHF) stärken.
Allerdings weckt die Unsicherheit über die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation und die Wirtschaft die Angst vor einer wirtschaftlichen Abkühlung in den USA, was den Aufwärtstrend des Greenbacks begrenzen könnte. Die US-Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal (Q1) 2025 mit einer annualisierten Rate von 0,3%, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Diese Zahl fiel schwächer aus als die Schätzung von 0,4%. Händler werden den NFP-Bericht am Freitag genau beobachten, der voraussichtlich 130.000 neue Stellen im April zeigen wird.
In der Zwischenzeit könnten die anhaltenden geopolitischen Spannungen die Zuflüsse in sichere Anlagen erhöhen, was dem CHF zugutekommen könnte. US-Außenminister Marco Rubio sagte am Freitag, dass die Positionen von Ukraine und Russland noch etwas weit auseinander liegen und fügte hinzu, dass es bald einen Durchbruch in der Ukraine geben müsse, um dies möglich zu machen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.