GBP/USD setzt seinen Rückgang zum zweiten Mal in Folge fort und pendelt während des asiatischen Handels am Mittwoch nahe 1,3390. Das Paar steht unter Druck, da der US-Dollar aufgrund erneuter Optimismus in Bezug auf die Handelsentwicklungen zwischen den USA und China an Stärke gewinnt. Händler richten nun ihre Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Veröffentlichung des US-Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) für März, einem wichtigen Inflationsindikator für die Federal Reserve.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den USD gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, bleibt komfortabel über der Marke von 99,00, während die US-Staatsanleihenrenditen anziehen. Sowohl die zweijährige als auch die zehnjährige Rendite der US-Anleihen haben eine vier Tage andauernde Verlustserie beendet und notieren zum Zeitpunkt der Erstellung bei etwa 3,66% bzw. 4,17%.
Auf der Datenseite zeigte der US JOLTS-Bericht vom Dienstag einen Rückgang der offenen Stellen auf 7,19 Millionen im März – den niedrigsten Stand seit September 2024 – was auf eine abkühlende Arbeitsnachfrage hindeutet. Die Zahl blieb hinter den Erwartungen zurück und verdeutlichte die steigende wirtschaftliche Unsicherheit.
Zusätzlich zum Rückgang des GBP/USD-Paares wird das Britische Pfund (GBP) durch wachsende Erwartungen belastet, dass die Bank of England (BoE) die Zinsen bei ihrer Sitzung im Mai senken wird. Weichere Inflationserwartungen im Vereinigten Königreich (UK) und steigende globale wirtschaftliche Gegenwinde haben die dovishen Wetten angeheizt.
BoE-Politikerin Megan Greene kommentierte kürzlich, dass die von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Zölle zu einer niedrigeren Inflation im Vereinigten Königreich führen könnten, obwohl erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der breiteren wirtschaftlichen Auswirkungen und der jüngsten Steuererhöhungen für Arbeitgeber bestehen bleiben.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.