Die Bank of Japan (BoJ) hat den Leitzins auf den höchsten Stand seit 30 Jahren angehoben und weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Der Yen reagierte dennoch mit Verlusten, da die Märkte den Straffungskurs als zu langsam einschätzen, um kurzfristig eine Erholung der japanischen Währung (JPY) auszulösen, merkt der Devisenanalyst Volkmar Baur von der Commerzbank an.
„Heute Morgen hat die BoJ ihren Leitzins auf 0,75 Prozent angehoben, den höchsten Wert seit 30 Jahren. Zudem macht die Erklärung deutlich, dass die Notenbank beabsichtigt, die Zinsen weiter anzuheben, sofern sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt. Davon ist jedoch beim Blick auf den Yen wenig zu erkennen.“
„USD/JPY ist nach der Zinsentscheidung sogar über die Marke von 156 gestiegen, und die Markterwartungen für weitere Zinserhöhungen im kommenden Jahr haben sich kaum verändert. Ganz kann man dem Markt diesen Befund nicht anlasten. Die Ankündigung weiterer Zinsschritte findet sich schon seit Langem in den Pressemitteilungen, und für 2025 bedeutete dies lediglich zwei Zinserhöhungen – mit einem Abstand von elf Monaten.“
„Entsprechend wird es mehr brauchen, damit der JPY gegenüber dem US-Dollar wieder an Boden gewinnt. Für eine stärkere japanische Währung im kommenden Jahr ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren erforderlich: ein besseres wirtschaftliches Momentum, eine nachhaltige Normalisierung der Inflation sowie eine Notenbank, die dennoch bereit ist, die Zinsen weiter in Richtung eines neutralen Niveaus anzuheben. Wir erwarten, dass all dies im kommenden Jahr eintritt – begleitet von einem festeren Yen.“