Der Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank (EZB) und Gouverneur der Zentralbank Lettlands, Mārtiņš Kazāks, erklärte während der europäischen Handelssitzung am Freitag, dass es in der aktuellen Situation nicht notwendig sei, die Zinssätze anzupassen. Die EZB wird wachsam gegenüber dramatischen Veränderungen bleiben und die Zinsen bei Bedarf anpassen.
Wir werden die Zinsen anpassen, wenn sich die aktuelle Situation ändert.
Die EZB hat ihr Inflationsziel erreicht.
Die US-Zollpolitik ist nicht so schlecht, wie zunächst gedacht.
FX-Auswirkungen
Die Auswirkungen der Kommentare von EZB Kazāks auf den Euro (EUR) scheinen unbedeutend zu sein. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts handelt das EUR/USD-Paar stabil um 1,1635. Das wichtige Währungspaar handelt seit seiner Eröffnung am Freitag seitwärts.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.